Illustration: Dorothee Huber

In ihrer Missy-Kolumne „Electric Ladyland“ schreibt Verena Kuni regelmässig über Netzkultur und neue Gadgets, die Lady-Herzen höher schlagen lassen. Auf der gedruckten Seite ist das interessant und schön, aber noch nicht wirklich praktisch: Das klickbare Papier, das einen direkt ins Netz weiterleitet, lässt bekanntlich noch auf sich warten und wer tippt schon gerne drei Zeilen lange URLs ab?

Deshalb kommt das Electric Ladyland jetzt endlich auch in dem Medium an, in dem es eigentlich heimisch ist: Ab heute findet ihr alle aktuellen Folgen hier auf der Webseite.

Winter werden in unseren Breitengraden immer weniger winterlich. Vielleicht sollten Schneeflocken-FreundInnen besser schon mal Vorsorge treffen und dem Vorbild von Marcia Baker folgen: Die Geophysikerin, mittlerweile Emerita der Universität Washington, hat sich um elektrodynamische Verfahren zur Züchtung von Schneekristallen verdient gemacht. Ist allerdings eine komplizierte Angelegenheit und nur mäßig ertragreich. Tipp für etwas schlichter ansetzende DIY-Versuche, ohne Elektrodynamik.

Aber noch muss nicht der Notstand ausgerufen werden. Diese Saison konnten wir uns ja bereits mehrfach in einem zünftig verschneiten Electric Ladyland tummeln. Das macht gut gerüstet natürlich mehr Spaß. Zur Basisausstattung sollten zum Beispiel Ohrenschützer mit eingebauten Lautsprechern gehören. Das müssen keine teuren Teile sein: Die Kopfhörer mit Kuscheltierpuscheln, für die »Wurlitzergirl« bei instructables.com eine Anleitung zum Nachbauen bereithält, sind sowieso viel schicker als die gekauften.

Laufen können darauf dann Klassiker wie Le Tigres »Deceptacion«, das WintersportlerInnen spätestens seit Filmen wie »Teddybear Crisis« oder »Afterbang« beim Snowboarden mitsingen. Wenn es aber doch ein DesignerInnenstück sein soll, dann gleich einen der »Muttering Hats« von Kate Hartman bestellen. Anstelle von Musik kommt kosendes Gemurmel aus den Lautsprechern – und wer bereit ist, die Versorgung zu teilen, kann einen oder beide der Audio-Erweiterungen des Mützleins auch so hochklappen, dass weitere Bedürftige mithören können. Pulli, Schal und Handschuhe werden natürlich selbst gefertigt.

Dass Feminismus und Stricken momentan wieder bestens zusammengehen, dürften wohl die meisten mitbekommen haben. Aber bitte nach neuen Mustern, einfach umsetzbar mit dem praktischen knitPro-Generator von microRevolt, der individuelle Strickmuster ausspuckt. Für den passenden Auftritt beim Après-Ski kann dann ein schickes Strickkleid mit der Parole »CUNTY FIRST« sorgen, wie es Lisa Anne Auerbach in ihrem »Little Red Blog of Revolutionary Knitting« präsentiert. Dazu vielleicht noch ein fesches Kondom-Täschchen? Die Anleitung gibt‘s bei »Subversive Knitting«. Und danach erst mal entspannen – im »Sonic Bed« oder wahlweise dem entsprechend ausgestatteten »Red Chair«-Ohrensessel von Kaffee Matthews. Bis der Frühling kommt.