Heute ist der 1. Mai, ein sogenannter Feiertag, aber wir prekären Kulturmenschen arbeiten ja praktisch überall und immer und natürlich erst Recht an einem Tag, der sich Tag der Arbeit nennt.popup2010_400x4001

Um Arbeit soll es jetzt aber gar nicht gehen, sondern um eine Zahl, die sich mir zufällig (und deswegen handelt es sich wohl um Vorsehung) aufgedrängt hat. Die Zahl ist die Sieben:
Nach dem wir am Freitag erfolgreich Missy Nummer 7 auf den Weg gebracht haben, die am 17. Mai (Ok, das ist ein bisschen gemogelt) an eurem Kiosk liegen wird, sind es nur noch 7 Tage bis zur (Pop Up, die am 7. Mai in Leipzig stattfinden wird. Über diese wird das Adelsmagazin 7 Tage wohl nicht berichten, das Missy Magazine aber um so mehr. Und zwar hier, online. Deswegen habe ich mir das (Pop Up Programm einmal genauer angeschaut. Da wäre zum Beispiel die (Pop Up Panels:

Einige der Themen zum Beispiel die Frage nach Authentizität vs. Künstlichkeit im Pop, die Digitalisierung von Musik und ihre Folgen oder der Zusammenhang zwischen Kreativwirtschaft und Gentrifizierung sind schon öfters diskutiert worden.
Neu und Interessant finde ich hingegen die Frage nach Musikjournalismus im Zeitalter omnipräsenter Online-Bewertungs- und Empfehlungssysteme (Amazon und Co.). Dieses Panel hat den Titel: Wir tanzen Mechanik!- Der Algorithmus hat dem Musikjournalismus längst den Rang abgelaufen und findet am Samstag um 13 Uhr im Panelzelt statt.

Auch spannend: Der Workshop Video ist keine Kunst Wie dreht man ein Video unter prekären Bedingungen? der am Freitag von Freitag, 17 bis 19.30 Uhr und Samstag, 16 Uhr bis 18.30 Uhr stattfindet.Nachdem MTV und VIVA nur noch Sendungen à la: „Wie kriege ich die Mutter meiner Freundin zum Wet T-Shirt Contest“ zeigen, und bei Youtube immer häufiger die Meldung: „Dieser Content ist in deinem Land nicht verfügbar“ erscheint, wird es ja auch mal wieder Zeit die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Ebenfalls am Samstag tagsüber werden auf der (Pop Up Couch Menschen von anderen Menschen befragt. Unter anderem auch von mir, ich befrage die Musikerin „Mohna“. Wozu?
Wird hier nicht verraten, schaut vorbei (Samstag, 13:30 Uhr).

Danach werde ich auf jeden Fall zur Lesebühne rüberhechten, um mir um 16 Uhr die Lesung von Suhrkamp-Newcomerin Elisabeth Rank anzuhören. Sie liest aus ihrem Debütroman „Und im Zweifel für dich selbst“. Darin geht es um eine junge Frau, deren Freund bei einem Unfall ums Leben kommt und wie sie damit umgeht. Auch (Pop- äh Popliteratur darf auf einer Messe, die (Pop Up heißt nicht fehlen, deswegen geht es danach weiter mit Musikjournalist Wolfgang Frömberg und seinem Roman „Spucke“. Hier bin ich etwas skeptisch, ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber mehr oder weniger fiktive Bücher über Popkulturzeitschriftsredaktionen und -redakteure, gibt es schon (super: Dietmar Dath „Phonon oder Staat ohne Namen“ oder nicht so super: Thomas Venker „Bohemian Desert“) und ich weiß wirklich nicht, ob die Welt noch drittes davon braucht.
Es sei denn es kommt von mir, natürlich.

So, und hier noch die Hinweise zum musikalischen Programm.
Am Freitag ist ab 16 Uhr eine Showcase-Bühne aufgebaut, auf der folgende MusikerInnen auftreten:
Lo Fat Orchestra, The Roovers, Selah Sue, Talking To Turtles
Samstag dasselbe nur ab 15 Uhr mit: Krahnstøver, Long Voyage, Missent to Denmark, Ueki, Sizarr

Am Freitag abend spielen folgende Bands:
Jeans Team, Mikroboy, The Sea, Denis Jones, For A Minor Reflection, Ólafur Arnalds
Hildur Gudnadóttir, Nils Frahm, “Whale Watching Tour pt. II” feat. Ben Frost, Nico Muhly und Valgeir Sigurdsson, John Roberts, Mathias Schaffhäuser, Pich’n’Peedge

Und am Samstag:
Bachelorette, Bleed, Kleerup, Max Tundra, Beat!Beat!Beat!, We Vs. Death, Wolf Parade, Arms And Sleepers, The Divine Comedy, Mohna, Dungen, Ilses Erika DJ-Team, La Stampa, Yucca

Wer es genauer wissen will: Das komplette Programm bekommt ihr hier
Und Tickets für faire 30 € gibt es hier.

Wir sehen uns in 7 Tagen in Leipzig!