Äh, wo jetzt reiben …? Falls noch Unklarheit besteht, wie man einer Lady die größtmögliche sexuelle Freude bereitet: Hier ein paar Lieder, die aufklären.

 

1. Aaliyah – Rock The Boat
Im Video zu „Rock The Boat“ schwofen Aaliyah und ihre Tänzerinnen auf einer Yacht, aber den Seegang meint sie hier sicher nicht, wenn sie von „Rock The Boat“ singt. Und mit „Stroke“ auch nicht den starken Zug am Ruder. Falls jemand angesichts der nautischen Metaphern doch noch verwirrt sein sollte, ob es sich hierbei nicht um eine Anleitung zum Rudern handelt – im weiteren Verlauf des Refrains werden alle etwaigen Missverständnisse ausgeräumt. Noch konkretere Anleitungen dazu, wo, wie und wie schnell sie’s gerne hat, hätte Aaliyah nur noch mithilfe von GPS-Daten geben können.

Beste Liedzeile: „ I want you to / Rock the boat / Rock the boat / Rock the boat / Work the middle / Work the middle / Work the middle / Change positions, new positions, new positions / Stroke it  for me / Stroke it for me / (…) That’s too slow / Go ahead and put that thing in overdrive“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=A5AAcgtMjUI[/youtube]

 

2. Christina Aguilera feat. Nicky Minaj – Woo Hoo
Frau Aguilera und Frau Minaj waren vorher schon bekannt dafür, in Sachen Sex kein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber dieses Duett der beiden aus dem vergangenen Jahr bildet den bisherigen Höhepunkt der Eindeutigkeit. Fünf Minuten und dreißig Sekunden lang rappen und singen sie in dieser Ode an den Cunnilingus über nichts anderes, als was ihr sexuelles Gegenüber mit ihrer Woo Hoo anstellen soll. Denn auch, wenn er das vielleicht noch gar nicht so genau weiß – die beiden wissen es umso genauer. So viel zum Thema deutliche Ansage.

Beste Liedzeile: „You know you wanna put your lips where my hips are (woo hoo) / Kiss my (woo hoo) / All over my (woo hoo) / All the boys think it‘s cake when they taste my (woo hoo!) / You don‘t even need a plate, just your face (woo hoo) / Licky Licky Yum Yum what a great guy (woo hoo) / Now kiss on my …“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=-JXx9zIafrw[/youtube]

 

3. Consolidated feat. The Yeastie Girlz – You Suck
Dass ein großer Schwanz allein noch nicht zwingend begeistert, finden auch die Yeastie Girlz. Typen, die von ihnen einen Blowjob erwarten, sollten sich daher besser darauf einstellen, den Gefallen zu erwidern – und bitte mit Enthusiasmus. Was dabei zu beachten ist, erklären sie mit dankenswerter Anschaulichkeit in „You Suck“ von 1994. Den Soundtrack dazu lieferten übrigens die selbst erklärten Kommunisten und Veganer von der US-Hardcore-Band Consolidated. Kein Wunder, dass die sogar Cunnilingus befürworten.

Beste Liedzeile: „If you’re lying there expecting me to suck your dick / You’re going to have to give more than just a token lick / (…) It’s on your face that I’m gonna sit / You can wiggle you can jiggle your tongue on my clit / Don’t worry about making me have an orgasm / Just take your time and do it with enthusiasm …“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=BoyUUu1rPhE[/youtube]

 

4. Amanda Blank – Might Like You Better
Auch wenn das Album, aus dem dieser Track ausgekoppelt ist, „I Love You“ heißt: Philly Rapperin Amanda Blank hat’s nicht sonderlich mit der Romantik. Wirkliche Sympathien entwickelt sie erst im Bett und ist dort scheinbar ein großer Fan der vaginalen Penetration („get up in it“). Ein Höhepunkt musikalischer weiblicher Hornyness aus dem Jahr 2009.

Beste Liedzeile: „Like you better if you just ride me / Grind me, try me, watch me finish / I like you better if you get up in it.“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=PZggP8CHs4M[/youtube]

 

5. Princess Superstar – Wet Wet Wet
Princess Superstar ist nicht sonderlich wählerisch, was die Technik angeht, so lange die Frequenz stimmt. Und die liegt im Fall der US-Rapperin bei mindestens ein Mal täglich sieben Tage die Woche, wie sie in „Wet Wet Wet“ klarmacht. Örtliche Flexibilität ist da natürlich auch gefordert, denn um so einen tighten Zeitplan einzuhalten, muss ein Lover von der Dusche bis zum Aufzug in der Mittagspause überall zur Stelle sein.

Beste Liedzeile: „Baby grab my ass gonna do the nast nast / Get your filofax / Baby don’t ask, write in the task right in the sack / You’re fucking me from Monday until Sunday / Oh! Here’s your EZ pass / Wet in the pool, wet in the shower / Wet in the elevator / Trump Tower in my lunch hour“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=oRlNW_gk-gs[/youtube]

 

6. Liz Phair – Flower
Anderes Genre, gleiche Botschaft hörte man ein paar Jahre zuvor schon von Singer-Songwriterin Liz Phair. Die schuf mit „Flower“ so etwas wie die Protohymne weiblicher Hornyness. Zu unschuldig gezupfter Gitarre singt sie davon, wie sie das Objekt ihrer Begierde mit nach Hause nehmen und dort „wie einen Hund“ ficken will. Falls jemand immer noch der Ansicht sein sollte, Frauen hätten keine versauten Fantasien – höret und lernet.
Beste Liedzeile: „I just want your fresh, young jimmy / Jamming, slamming, ramming in me / Everytime I see your face I think of things unpure, unchaste / I want to fuck you like a dog / I’ll take you home and make you like it / Everything you ever wanted / Everything you ever thought of / Is everything I’ll do to you / I’ll fuck you till your dick is blue.”

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=8Dt9TMKRTds[/youtube]

 

7. Faggett Fairies – Feed The Horse
Dänemarks coolstes Underground-DJ- und Produzentinnenduo lieferte mit diesem Track nicht nur den Dancefloor-Knaller des Jahres 2009. MC Ena und DJ Sensimilla berichten auch ausführlich davon, was sie am liebsten mit ihren Mädchen anstellen. Dass die Hälfte ihres Publikums immer noch glaubt, in dem Track gehe es um Pferde, finden die beiden ziemlich lustig. Der Ausdruck „Feed The Horse“ bezieht sich auf die Technik, die Vulva mit der flachen Hand zu stimulieren – so, als würde man einem Pferd ein Zuckerstückchen reichen.

Beste Liedzeile: „I love my girls / I like them big on the top / Big on the bottom too (me too) / Feed the horse (oh) / I want to make love to them (I want too) / I want them to scream my name (yum yum) / So I say: Feed the horse / I want to ride them / I want them to ride me (you do) / Oh come on / Feed the horse (yumm yumm)“

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=9vCngKbfDtY[/youtube]

 

8. Missy Elliott – Work It
Missy hat kein Problem damit zuzupacken, so lange sie nur sicher sein kann, dass das auch für die Gegenseite gilt – und da fragt sie vorher lieber noch mal nach. Auch wenn einige Zeilen dieses Songs rückwärts gerappt sind und ein Elefantentrompeten als Platzhalter für das Wort „Penis“ dienen muss, lässt „Work It“ nicht viel Raum für Missverständnisse. Das Lied war 2002 zehn Wochen lang auf Platz 2 der US-Billboard-Charts und ist damit bis heute Missys erfolgreichste Single auskopplung. Sag noch jemand, drüber reden würde sich nicht lohnen.
Beste Liedzeile: „Is it worth it, let me work it / I put my thing down, flip it and reverse it / Ti esrever dna ti pilf, nwod gniht ym tup I (2 x) / If you got a big [elephant noise], let me search ya / To find out how hard I gotta work ya / (…) Let’s not have sex on the bed; lay me on your sofa / Call before you come, I need to shave my chocha / You do or you don’t or you will or won’t cha / Go downtown and eat it like a vulcha?”

[youtube width=“425″ height=“355″]http://www.youtube.com/watch?v=UODX_pYpVxk[/youtube]

 

9. Khia – My Neck, My Back (Lick It)
Die Krone für den ersten Track über Cunni- und Anilingus, der es in die US-Charts schaffte, trägt Khia davon. Die Lyrics sind teilweise derart explizit, dass selbst hartgesottenen Pro-Sex-Feministinnen dabei ganz anders werden kann. Aber hey, vermutlich wird sie danach bekommen haben, was sie wollte. Insofern: Win!

Beste Liedzeile: „Lick it now, lick it good / Lick this pussy just like you should (2 x) / My Neck, my back, lick my pussy and my crack (5 x) / First you gotta put your neck into it / Don’t stop, just do, do it / Then you roll your tongue, from the crack back to the front / then suck it off til I shake and cum nigga / make sure I keep bustin nuts nigga / all over your face and stuff.“

10. Big Cynthia – Don’t Rock The Boat (Just The Little Man In it)
Tja, so unterschiedlich können die Vorlieben ausfallen: Wo Aaliya gerne das ganze Boot ordentlich in Bewegung mag, will Southern-Soul-Lady Big Cynthia lieber nur den kleinen Mann darin gut geschaukelt wissen (wer könnte das wohl sein ?!). Und das ist dann vielleicht auch schon die wichtigste Botschaft: Wer in dieser Disziplin wirklich an die Spitze will, sollte vor allem gut zuhören – und nicht nur mit den Ohren. Und falls die aktuelle Geliebte mal nicht ganz so verbal ist: Nach fragen ist im Zweifelsfall auch immer eine gute Idee.

Beste Liedzeile: „Don’t rock the boat, just the little man in it / It ain’t the size of ship, just the motion that’s in it.“

Text: Chris Köver

Foto: David Yellen

Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Missy 02/11 erschienen. Jetzt in allen gut sortierten Bahnhofs-Buchhandlungen und Zeitschriftenläden oder gleich hier im Abo.