Illustration: Sarah Julia Clark

Iiiiiigittigitt Achselhaare!!!! Herrje Mädchen, das muss doch nicht sein. – Nein, Achselhaare müssen nicht sein, aber sie müssen sein dürfen (s. auch Dossier „Haarige Angelegenheiten“ in Missy 02/12). Dass Frauen vermutlich Jahre ihres Lebens damit zubringen, verrenkt unter der Dusche zu stehen und sich an den möglichen und unmöglichen Stellen ihres Körpers zu rasieren, gilt in unserer Gesellschaft als Voraussetzung. Frauen, die ihre Zeit sinnvoller nutzen und aufs Rasieren verzichten, werden mitunter schief angeguckt,  sogar als unhygienisch und eklig abgestempelt, fallen zumindest aber auf.

Dieser haarige Umstand ist für viele Feministinnen mehr als nur ein Haar in der Suppe. So gründeten einige junge Frauen aus London in diesem Sommer die Initiative „Armpits4August“. Den ganzen August hindurch lassen sie ihre Achselhaare wachsen und wollen mit dieser Aktion Geld sammeln für Frauen, die unter dem Polyzystischen Ovarialsyndrom leiden. Dieses Syndrom ist die häufigste Ursache für Unfruchtbarkeit und kann außerdem starke Körperbehaarung zur Folge haben.

Die Damen der Initiative sind sich selbst nicht einig darüber, ob Haare weg oder Haare wachsen lassen, aber diesen August lang haben sie letzteres gemeinsam ausprobiert. Was sie wohl mit den gewonnenen Stunden getrieben haben? Jedenfalls haben sie mit dieser Aktion sicher nicht nur Geld gesammelt, sondern natürlich auch ein Zeichen gesetzt, engmaschige Schönheitsideale zu überwinden. Hier gibt’s Fotos und Erfahrungsberichte über „Armpits4August“. Spannend, denn in diesen letzten Tagen der Aktion dürfte die Aktionsseite schon vollkommen zugewuchert sein…