Der Kampf um einen Platz in der Filmbranche ist ein harter. Ein ungleich harter ist es vor allem für Frauen. Erschreckend wenige boxen mit. Das zeigt auch die Bilanz der diesjährigen 65. Filmfestspiele in Cannes. Von 22 nominierten Filmen in der Hauptkategorie ist nicht ein einziger von einer Filmemacherin dabei gewesen. Dieses Dilemma hat sich die junge Regisseurin Isabell Suba aus Berlin zum Thema ihres neuen Films „Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste“ gemacht. Sie erzählt ihre eigene Geschichte und zwar von sich als junge Regisseurin in Cannes, in genau diesem Jahr und dafür wollte sie nicht warten bis sie genug Geld zusammen hat: Das Rohmaterial ist schon im Kasten, finanziert durch eigene Ersparnisse. Für die Produktion sammelt sie nun Spenden auf einer Crowdfunding-Website.

Die Idee für das Filmprojekt über Cannes begann damit, dass Isabell Suba in diesem Jahr mit einem ihrer Filme nach Cannes eingeladen wurde. Ihr Kurzfilm „Chica XX Mujer“ wurde als einer von mehreren Auserwählten außerhalb vom Wettbewerb gezeigt. Die Filmfestspiele Cannes sind natürlich der Traum einer jeden Jungregisseurin, nicht nur weil es das eigene Können bestätigt, sondern auch weil man neue Projekte und Jobs an Land ziehen kann. Allerdings sind sie auch eine große Herausforderung, denn die Branche wird von vermeintlichen Alphamännchen dominiert.

Statt sich also auf eigene Faust ins Haifischbecken zu begeben, hatte Isabell Suba den Einfall, die Filmfestspiele als Kulisse für ihren neuen Film zu nutzen: Sich selbst lässt sie von Schauspielerin Anne Haug spielen, und stellt ihr den Produzenten Matthias Weidenhöfer, im Film David Wendlandt, zur Seite.

Zusammen fahren sie nach Cannes und die beiden Schauspieler schlagen sich als Isabell Suba und David Wendtlandt durch und versuchen an neue Filmprojekte zu kommen. Das allein ist schon schwer genug. Eine reine Dokumentation hat die Regisseurin Isabell Suba aber nicht geplant: Emotionaler Troubel musste her. Und so inszeniert sie, dass ihr gespieltes Ich und Produzent Wendtlandt sich zunächst nicht ausstehen können. Protagonistin Isabell ist homosexuell und David alles andere als verständnisvoll, wenn es um Geschlechterproblematiken geht.

Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste! Movie Teaser from Isabell Šuba on Vimeo.

Im vergangenen Mai sind Isabell Suba und Co. also in Cannes gewesen und haben während der Filmfestspiele sieben Tage lang gedreht. Das Material ist da und verspricht eine richtig gute Mischung aus Dokumentation, Drama und Komödie zu werden, davon kann man sich im Trailer überzeugen. Für die Produktion brauchen sie allerdings Geld und dafür haben sie eine Crowdfundingseite eröffnet. Die Aktion läuft noch und wem sie gefällt, der kann einen beliebigen Betrag ab 5 Euro dafür spenden, dass der Film „Männer zeigen Filme, Frauen ihre Brüste“ im Kino laufen wird.