Wir, das Femgeeks-Team werden euch im November hier bei Missy mit geekfeministischen Themen versorgen. Was wir darunter verstehen und wer wir sind, das könnt ihr alles auf unserem Blog nachlesen. Zur weiteren Vorstellung möchten wir die Gelegenheit nutzen unsere bisherigen Themengebiete anzureissen, damit ihr eine Idee davon bekommt, was euch erwartet. Genau vier Monate sind seit dem Projektstart von Femgeeks ins Land gezogen und wir haben seitdem schon einiges erlebt.

Femgeeks in der Öffentlichkeit

Bereits kurze Zeit nach unserem ersten Artikel erhielten wir eine Vielzahl an Presseanfragen von unterschiedlichen Medien. So freuten wir uns sehr, in einem Interview mit Laura Gruber den Initial-Artikel für ihr frisch gegründetes Blog-Projekt „befragt.com – Interviews abseits des Mainstreams“ zu stellen.

Das Motiv für die meisten Presseanfragen war das Thema „Sexismus in Computerspielen„, das anlässlich der Shitstorm-Kampagne um Anita Sarkeesian inzwischen nach Deutschland herüber geschwappt war.

Einen wesentlichen Kern unserer Arbeit bildete aber auch die Frage, warum wir in einigen Fällen explizit keine Anfrage erhielten oder warum in einer ersten Sendung des DRadioWissen zum oben genannten Thema exakt keine Frau* eingeladen wurde. Um so kurioser wurde die Angelegenheit, als auf unsere Kritik an der Sendung zwar eine weitere Sendung zu u. a. diesem Thema ausgestrahlt wurde, wir aber erneut nicht eingeladen wurden (dafür aber zwei andere Frauen). Glücklicherweise war aber diese zweite Sendung qualitativ deutlich besser, sodass wir hier gar nicht weiter meckern möchten.
Themen: von Spielen über die Arbeitswelt bis hin zur Raumfahrt
Neben dem Thema „Sexismus in Computerspielen“ widmeten wir uns selbstverständlich vielen weiteren geek-feministischen Themen. Der feministische Dauerbrenner „Sexistische Werbung“ führte dazu, dass wir einen Medienradar, eine Watchgroup, die solche und die Untätigkeit des Deutschen Werberates dokumentiert, initiierten. Die Tatsache, dass sich sehr viele Menschen meldeten, die das Projekt unterstützen möchten, bestätigte uns, dass nicht nur wir die Schnauze voll davon haben, dass sich die Werbeindustrie an sexistischen Mitteln bedient. Das Projekt befindet sich noch im Aufbau, aber wir planen, sobald wie möglich durchzustarten.

Die Artikelserie „Community-Monday„, die von Susanne ins Leben gerufen wurde, ist ein beliebter Treffpunkt für Diskussionen zu Allerlei geworden, Charlott stellt in regelmäßigen Abständen Podcasts vor und unser wöchentlicher Linkspam versorgt unsere Leser_innen seit Beginn mit jede Menge Lesestoff für das Wochenende.

Wie inklusiv ist die IT-Branche und was tut sie dafür, mehr Frauen* ins Boot zu holen? Diese und ähnliche Fragen begegne(te)n uns immer wieder in stereotypen-durchtränkten Werbekampagnen und Lohnarbeits-Situationen sowie dem Anteil an weiblichen* Autorinnen in IT-Fachzeitschriften wie beispielsweise dem PHP-Magazin. Der Artikel zum letztgenannten Thema war zwar in seiner Wirkung auf die Lern- und Einsichtsfähigkeit der Zeitungsredaktion und anderer Zielgruppen eher mangelhaft, aber erste Reaktionen wie Hass- und Porno-Tweets, sexistische und beleidigende Kommentare zeigten uns, wie tief wir damit in eine bestehende Wunde gestochen hatten und wie sehr wir ein Projekt wie Femgeeks brauchen. Auch das Stellenbörsenwesen machte uns einmal mehr deutlich, dass potentielle Arbeitgeber es für völlig selbstverständlich halten, Frauen* als „Girls“ zu bezeichnen und sie damit offensichtlich zu einer Mitarbeit bewegen wollen.

Weiterhin viel Energie floss in unsere Auseinandersetzung mit der Wikipedia. Zu erst fragte Charlott „Wessen Wissen in der Wikipedia“ überhaupt steht. Aufgrund vieler Vorkommnisse bei der Wikipedia planten wir darauf einen tiefergehenden Artikel – da traf es sich nicht schlecht, dass wir etwa zeitgleich mit unseren Planungen  eine Anfrage von Wikimedia mit der Bitte erhielten, die existierenden Strukturen in der deutschen Wikipedia einer kritischen Analyse zu unterziehen und Überlegungen zu treffen, wie die Problematik zu behandeln sein könnte. Dieses Unterfangen sind Maya und Charlott angegangen und veröffentlichten das Ergebniss bei Femgeeks, aber auch auf dem Blog bei Wikimedia, wo es leider antifeministische Kommentare nur so hagelte (aber wen_welche überrascht das?).

Das Geektum ist natürlich episch, deswegen fanden und finden auch Science-Fiction, Musik, Film, Raumfahrt und allerlei mehr den Weg in viele Artikel.

In unserem Monat hier, wollen wir euch einen Einblick geben in unterschiedliche Themenbereiche und unseren geekfeministischen Blick auf diese. Es wird um IT, Computerspiele, das Filmbusiness und Musik gehen. Vielleicht gibt es einen Ausflug ins All. Und wer_welche weiß, welches Thema uns noch über den Bildschirm springt…

Wir freuen uns jedenfalls auf einen tollen Gastblogmonat und den Austausch mit euch!