Das achte Album der kalifornischen Singer/Songwriterin thematisiert
das Leben mit ihren Zwillingen im Kleinkindalter, die sie stets auf Tour mitnimmt. „Lass uns einen Drachen fliegen“, das sei „ein einfacher Spaß, an den sie sich nach 30 Jahren durch die Kinder wieder erinnerte“, sagt die alleinerziehende Mutter. So erzählt sie in den 12 Songs weitere, oft freudvolle Situationen aus ihrem unkonventionellen Familienleben, deren Metaphern sich auch anders interpretieren lassen. Der Grundton ist sehr positiv, oft fröhlich, aber keinesfalls belanglos. Es sind immer kleine Geschichten in schönen Melodien. Voll von ironischem Charme ist „Something To Think About“, in dem sie sieht, was alles schief läuft in der Welt, doch statt zu handeln lieber an etwas anderes denkt: „…the president said he’d end the war ‚cause it’s the right thing to do, but the president didn’ / It’s something to think about, but I don’t want to think about anything ‚cept me an‘ you”.
Einige Melodien haben Gassenhauer-Potential, z.B. „Little Joey“.
Mandell changiert von klassischem Country zu Oldtime-Jazz, Gospel, 60s-Pop und Mariachi-Sound und ist dennoch bemerkenswert bei sich. In den letzten 15 Jahren wurde sie beispielsweise mit Chrissie Hynde, P.J.Harvey oder dem frühen Elvis Costello verglichen; seit dem vorletzten Album jedoch wirkt ihr Stil einzigartig, definierter – und sehr selbstbewusst.
Manchmal klingt sie wie Patsy Cline oder Joni Mitchell, das gehört weiterhin dazu. Maßgeblich im Hintergund wirkten diesmal die Produzenten und die gesamte Begleitband ihres guten Musiker-Feundes Nick Lowe. Und die Produktionskosten holte sie innerhalb nur eines Tages mit einer Crowdfunding-Aktion ein. Text: Imke Staats

Make-My-Day-Records / Indigo bereits ersch.