Wir sind schockiert: dieStandard-Redaktion, eine der wichtigsten feministischen Plattformen im deutschsprachigen Raum, soll dem Sparzwang zum Opfer fallen.

dieStandard ist ein feministisches Online-Portal, auf dessen Zuverlässigkeit wir seit jeher vertrauen konnten. Überzeugende Meinungen, detaillierte Nachrichten und fundierte Beiträge der Redaktion machen die Website für die LeserInnen aus. Nun soll die Redaktion weggespart, nur die Seite in der gedruckten Ausgabe des derStandard beibehalten und zukünftige Nachrichten aus Agenturmeldungen zusammengestockt werden – das heißt, es wird keine individuellen Beiträge und keine spezifischen Inhalte mehr geben. Eine gewöhnliche Nachrichtenseite, wie jede andere, dabei überzeugt dieStandard bisher durch ihre ganz eigenen Rubriken und Themen.

Da können wir nicht tatenlos daneben sitzen. Gründer von derStandard Oscar Bronner rief direkt eine Petition ins Leben, die ihr hier unterschreiben könnt, um dieStandard vor dem Untergang zu bewahren. Die Website teilt sich in Nachrichten aus den Themenbereichen Politik, Arbeitswelten, Kultur, Wissenschaft, Alltag und Meinung auf. In der Meinungs-Rubrik „Zitronen“ können LeserInnen tatsächlich einen Biss in die saure Zitrone nehmen: Hier werden regelmäßig öffentliche Eklats sowie Werbungen gezeigt, die frauenfeindlich und diskriminierend sind. Gegen Sexismus, stattdessen relevante politische und feministische Themen, so heißt die Devise von dieStandard.

Um ihrer LeserInnenschaft gerecht zu werden und weiterhin eine feministisch ausgerichtete Plattform zu bleiben, braucht es eine Redaktion, die passende Nachrichten filtert, auswählt und entsprechend aufbereitet. Das Hypo-Desaster in der österreichischen Heimat der Redaktion, erinnert wieder daran, dass oft Frauen von Krisenzeiten mehr betroffen sind, als Männer. Die Verdrängung von Frauen aus dem Arbeitsmarkt gilt als Nebenwirkungen von harten Zeiten, während Männer davon weniger betroffen bleiben.

Genau jetzt die Redaktion von dieStandard abzuschaffen, wäre fatal. Wir brauchen weiterhin Nachrichten und Stimmen, die sich für feministische Themen stark machen, über die sonst geschwiegen wird. Statt fatalen Kürzungen ist es eine Forderung der Petition, dass es lieber eine komplette dieStandard Print-Ausgabe geben soll – wir würden die ganz sicher lesen, ihr auch? Helft mit eurer Unterschrift, die Zukunft von dieStandard zu sichern.