In einem Berliner Schwimmbad ringt ein Schwarzer Mann mit dem Ertrinken, die Badegäste versuchen ihn zu retten und rufen den Bademeister, doch der hilft nicht. Die Badegäste beginnen mit der Reanimation – der Mann stirbt. Internetberichte weisen nun auf die Neonazi-Vergangenheit des Bademeisters hin. Hat er aus rassistischen Gründen nicht geholfen?

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Die B.Z. berichtete über der Tod von Aneck E., der am Samstag im Freibad Plötzensee in Berlin-Wedding ertrunken ist. Was in der B.Z. nicht steht: Auf linken Informationsplattformen im Internet finden sich Berichte, die den verantwortlichen Bademeister Mike Z.als ehemaliges Mitglied der rechten Szene entlarven.

So schreibt linksunten, dass Mike Z. In den Jahren 2009 bis 2010 in der Neonazi-Kameradschaft „Freie Nationalisten Berlin-Mitte“ aktiv war, die für Sachbeschädigungen und Gewalttaten verantwortlich sein soll. Mike Z. soll dabei unter anderem an Naziaufmärschen und der Bedrohung von Nazi-GegnerInnen teilgenommen haben. Laut linksunten war Mike Z. auch ein höheres Mitglied in der Neuköllner NPD. Inzwischen soll Mike Z. laut eigenen Aussagen aus der Szene ausgestiegen sein, wie er dem Berliner Kurier vor einem Jahr mitteilte.

Schon in der Vergangenheit kam es im Freibad Plötzensee angeblich zu rassistischen Vorfällen, wie die taz berichtete. Laut Beteiligten sollen Verantwortliche des Freibads gegenüber OrganisatorInnen eines „Berlin Latin Sound“-Festivals rassistische Bemerkungen gemacht haben. Was bedeutet es nun, wenn ein Schwarzer Mann im Schwimmbad ertrinkt und der anwesende Bademeister seine Untätigkeit gegenüber der B.Z. mit den Worten erklärt: „Dann kam jemand und hat gesagt, dass da einer am Ertrinken ist. Aber da kann ich mich nicht drum kümmern. Ich hab hier teilweise über 1.000 Gäste. Wie soll ich helfen, wenn da drüben einer ertrinkt? Außerdem kam kurz darauf jemand und meinte, der Mann wird reanimiert.“

Laut der B.Z. vom 23.7. wurde bislang keine Anzeige gegen den Bademeister erstattet. Die Staatsanwaltschaft Berlin wartet nun auf den Obduktionsbericht, wie ihr Pressesprecher Thomas Fels Missy mitteilte. Auf den Hinweis der Missy auf mögliche rassistische Motive lässt Fels verlauten: „Dem wird von der Staatsanwaltschaft umgehend nachgegangen.“