Von Leyla Yenirce

Meine Mutters Arme sind stark. In ihrer rechten Hand hält sie den Wischmob, mit dem sie seit über 20 Jahren den Fussboden einer Fotoentwicklungsfirma blank poliert und mit der anderen schmiert sie jeden Morgen Schulbrote für ihre beiden Söhne. Ihr Gesicht ist noch jung aber gekerbt von Jahren harter Arbeit und Chlorgerüchen, die sich in der Haut absetzen. Ihre Arbeit zahlt sich in ihrer Rechnung aber aus; als Tochter einer Putzfrau gehe ich zur Uni genau so wie die Kinder unserer weißen Nachbarn.

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„Das Wegkratzen der Scheiße von reichen Männern hat mich mich unabhängig gemacht.“ @ Diane Haeffner

Dass ich als Kanackin so erfolgreich den Aufstieg in die akademische Klasse geschafft habe, bedeutet aber nicht, dass wir plötzlich in einer klass…