Von Luise Vörkel

Endlich! Dass das Berliner Duo Gurr ein Album herausbringt, war längst überfällig. Mit ihrer catchy Mischung aus rasantem Garage, lockerem Surf-Pop und Psych-getünchtem Rock’n’Roll haben Andreya Casablanca und Laura Lee Jenkins bereits unzählige Clubs in Italien, Deutschland und den USA überfallen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes – denn Gurr stehen live mächtig unter Strom. Zwischen schnellen Riffs und polterndem Schlagzeug ein paar charmante Duettgesänge einzubauen, fällt dem Duo aus Berlin gar nicht schwer.

© gurr
© gurr

Gurrs Debütalbum „In My Head“, das die Band ebenso in schmutzigen Berliner Kellern wie in den glänzenden Hansa-Studios aufgenommen hat, fängt diese Energie bestens ein: Die Drums klingen klar und voll nach vorne, die Gitarre wankt zwischen Feuer, Schwindel und Zauber und die wavigen Basslines bringen nicht nur Druck, sondern auch wohlige Melodien in die Songs.

Dazwischen packen Gurr ein paar betörende „Ahhs“ und „Ohhs“ und gut getimetes Kreischen. So wird „In My Head“ zum klanglichen Wechselbad der Gefühle. Bei rasanten Songs wie „Klartraum“ und „Rollerskate“ schrei-singt sich Andreya um Kopf und Kragen, während Laura sie mit Harmonien aus dem Off anfeuert.

gurrGurr „In My Head“
(Duchess Box Records/Redeye Worldwide)

Dreamy und entspannt können Gurr aber auch. Sonnengetränkte Stücke wie „Moby Dick“ und „Walnuss“ lassen den Wunsch aufkommen, mal ein Wochenende lang mit den Girls durch Berlin zu cruisen. „Yosemite“, Gurrs träumerische Post-Punk-Etüde, wäre dann der perfekte Soundtrack zum Übergang von der Nacht zum Tag.