Alle interessanten Künstler*innen leben in Berlin? So ein Quatsch! Dass Hamburg genauso mithalten kann, wissen wir schon lange. Jüngst beweist dies das Label One Mother: Deshalb gibt es heute und morgen jeweils eine explosive Videopremiere bei uns. Los geht es mit feministischem, sexpositivem R&B in samtigem Rosa mit Preach.

Die Hamburgerin Preach weiß: Die Welt ist düster, aber getwerkt werden muss trotzdem @Chang Dreizehn

Die in Ghana geborene und in Hamburg aufgewachsene Künstlerin Jesseline Preach ist in der Performancekunst zur Hause und mischt nun unter dem Namen Preach die deutsche R&B-Szene auf. Ihre Texte schreibt sie am liebsten bei der Lohnarbeit hinter der Kasse stehend, während das hanseatische Publikum ihre bourgeoisen Kleidungsstücke kauft. Aber sie macht sich nichts draus, solange der Beat noch am Laufen ist. Ihr „Quality Time“-Mixtape droppte sie Ende letzten Jahres auf Soundcloud.

Als Preach und Natascha P. sich bei einem Konzert von Boiband in Hamburg kennengelernt haben, merkten sie schnell, dass sie nicht nur die Liebe zu Musik verbindet oder die Tatsache, dass sie beide Putzfrauentöchter sind, sondern ihre gemeinsame Agenda: Die Welt ist düster, aber getwerkt werden muss trotzdem. Als Antwort haben sie One Mother gegründet, ein intersektionales Kollektiv aus PoC, Femmes und Anarchopunks, die lieber selber machen, statt es einer heteronormativen weißen Mehrheitsgesellschaft zu überlassen.

Die Beats bauen sie selbst, die Texte kommen direkt aus ihren Herzen und die Videos entstehen aus verfügbaren Ressourcen der Hamburger Kunsthochschule. Mit „Good Boy“ und „Jylie“ veröffentlichen sie nun ihre neuen Tracks samt fulminanter Musikvideos. Am 28.01. treten sie mit ihrem ersten Livekonzert die Türen des Maxim Gorki Theaters in Berlin ein.