Wenn man bedenkt, dass wir letztes Jahr um diese Zeit noch ein Hirngespinst waren, kann man das vergangene Jahr für das Missy Magazine wohl getrost als ereignisreich bezeichnen: im Januar gegründet, im Februar 25.000 Euro gewonnen, im Oktober die erste Ausgabe auf dem Markt, im November der Großteil der Hefte verkauft, Ende Dezember.

AbonentInnen von Aurich bis Tokyo.

Mittlerweile waren wir schon „die neue Stimme des Feminismus“, „Emmas jugendliche Schwester“, „ganz schön mutig“, das Rückschrittlichste seit der Petra, jung, poppig, oberflächlich, selbstzufrieden, souverän, langweilig und die neue „Vereinszeitung“ für alle, die Pop nicht den Jungs überlassen wollen. Und wir haben unendlich viele euphorische und kritische Mails und Briefe von unseren LeserInnen erhalten, denen all das offensichtlich herzlich egal ist und die Missy einfach für das nehmen, was es ist: ein feministisches Popkulturmagazin, das über die Kreativität von Frauen berichtet, ohne die Weltrevolution ausrufen zu wollen. Es war ein tolles Jahr und das haben wir vor allem euch zu verdanken!

Und jetzt? Machen wir weiter. Die zweite Ausgabe ist so gut wie fertig, enthält wieder unser ganzes Herzblut, zahlreiche mutig-souverän-jung-poppig-feministisch-cool-selbstzufriedene Beiträge, diesmal sogar über ein paar Männer, und erscheint am 2. März am Kiosk. Nach der kürzlich gestarteten Missy-Radioshow planen wir außerdem schon Missy-TV, Missy Mobile Dienste (den feministischen Popnachrichtenkanal für unterwegs), Missy Girl (für die bisher feministisch arg unterversorgte Altersgruppe der 7-12-Jährigen) sowie diverse weitere Line-Extensions, die leider noch geheim sind. Wenn es in diesem Tempo weiter geht, sind wir nächstes Jahr um diese Zeit womöglich sogar schon aus der Hamburger Stadtbücherei aus- und in ein echtes Büro eingezogen. Und können uns und unseren MitarbeiterInnen Honorare auszahlen. Das wäre echt was. Wir arbeiten daran.

Mit besten Neujahrsgrüßen aus der Stadtbüchere

Eure Missys