Eigentlich wollte ich was über Bushido schreiben. Aber je mehr ich über ihn las, desto weniger wollte ich, aber es ist ganz sicher in seinem Sinne, wenn ich stattdessen über Handarbeit schreibe. Als verheiratete Frau und Mutter ist die Handarbeit nämlich selbstverständlich mein grosses Steckenpferd. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen nähe ich dem Mann Knöpfe an sein Hemd, stricke ich Zugluftstopper und klöppel Untersetzer. Aber natürlich erst, wenn ich durchgesaugt und das Silber poliert habe.
Die Überhöhung macht deutlich: Handarbeit hat keinen guten Ruf unter Frauen, die sich nicht auf die drei Ks festlegen lassen wollen. Was für ein Dilemma. Denn tatsächlich entspannt es mich, wenn ich häkle, an der Nähmaschine sitze oder sticke. Und weil ich weder Platzdeckchen, noch ein Nackenkissen, auf dem „Sweet Dreams“ steht, haben wollte, fing ich an, aus Tattoomotiven Stickvorlagen zu machen.

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Ganz tolle Vorlagen bzw. komplette Kits gibt es bei Subversive Crossstitch. Und wer sich einen Bushido-Catsuit aus Merinowolle stricken will, oder irgend eine andere eigene Idee hat, kann sich bei microRevolt gratis eine Vorlage erstellen.

Wer lieber die Häkelnadel schwingen will, kann entweder planlos drauflos, wie ich das gemacht habe, oder sich durch Anleitungen arbeiten. Nicht zu empfehlen sind Bücher, denn dabei kommt dasselbe raus, wie wenn ihr versucht aufzuschreiben wie Schleife geht: eine komische Wurst, die zu nichts zu gebrauchen ist. Toll sind viele Videos auf youtube, da könnt ihr einfach nachhäkeln und müsst euch nicht die ganzen Fachbegriffe merken.

Zu guter Letzt wäre da noch die Nähmaschine. Mein erster Streich war Roboter Bärbel, und ich war echt erstaunt, wie schnell da was Gutes bei rauskommt. Eine super Anleitung für ein einfaches Monster gibt es bei Revoluzzza, jede Menge unterschiedlichster Anleitungen, für die ich fast das Kind ins Internat gegeben hätte, gibt es bei the long thread. Da kann man sich eine Weile aufhalten und „craften“, bis die Augen bluten.

Und wer am verstörten Baum geleckt hat, sollte regretsy einen Besuch abstatten. Deren fantastisches Motto lautet „Where DIY meets WTF“ und sie verkaufen Dinge wie eine gestrickte Plazenta, Kackwurstseife mit Maiskörnern oder Ponchos für Küken. Da sag noch mal wer, Handarbeit sei langweilig!

Anhang: My DIY

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Auch selbstgemacht: der Kalauer!
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Stunden dran gesessen, Minuten mit gespielt.
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Mag Nutella: Roboter Bärbel!