Jetzt gibt’s einen fetten Nachschlag: Missy hatte die 14. Preisverleihung des Femina Filmpreises vor einigen Tagen online angekündigt. Am Samstag, dem 20.02.2010 war es dann so weit. Die Bühnenbildnerin Reinhild Blaschke konnte sich gegen ihre 21 anderen Mitbewerberinnen erfolgreich durchsetzen und die Trophäe mit nach Hause nehmen. Ausgezeichnet wurde sie für das Szenenbild in dem Streifen „Im Schatten“ von Thomas Arslan. Die Schauspielerin Sabine Timoteo verlas feierlich bei der Preisverleihung die Begründung der Jury:

„Mit unaufdringlicher Perfektion zieht Reinhild Blaschke uns in eine
Welt „im Schatten“, in Orte hinter den Orten. Eine Ebene sind die Autos
als Mittler zwischen Figuren und Außenwelt sowie zwischen Stadt und
Umland. Der Zufluchtsort im Wald behält in seiner Geometrie dennoch eine
Verbindung zur Urbanität und somit eine Geschlossenheit. Mit nur wenigen
minimalistischen Ausbrüchen aus der Funktionalität charakterisieren die
Räume die Sehnsüchte der Figuren und bewahren zugleich die Diskretion
des Ganzen. Das Blau-Grau wird bereits behutsam aufgebrochen vom Rot
einzelner Elemente, bevor es sich schließlich im Blut einer Schusswunde
entlädt. Reinhild Blaschke gelingt eine klischeefreie Übersetzung von
Film Noir Atmosphären in ein heutiges Berlin.“

Doch brauchen wir überhaupt einen Filmpreis nur für Frauen im Jahr 2010?

Dazu meint die Szenenbildnerin Silke Fischer, die im vergangenen Jahr mit dem
Femina Filmpreis ausgezeichnet wurde:

„Es gibt generell nicht viele Preise in den nominierten Kategorien. Wenn durch den Femina Filmpreis speziell eine Frau besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erhält, die vielleicht zu einem Engagement in aufwändigeren Projekten mit größeren Budgets führen, halte ich den Preis für immer noch wichtig, da in diesem Segment meines Erachtens nach Frauen in filmtechnischen Berufen – im Gegensatz zum Independent- und Low-Budget-Bereich – immer noch weniger präsent sind als Männer.“

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