Warum Terry Richardson endlich verschwinden muss und Topmodel Rie Rasmussen meine neue Heldin ist. Von Katja Peglow

Normalerweise interessiert es mich eher weniger, was aus den Mündern von Models  kommt. Umso erfreulicher, dass das dänische Supermodel Rie Rasmussen mich eines besseren belehrt hat! Auf einer Party der Pariser Fashionweek letzte Woche traf Rasmussen auf den von ModeliebhaberInnen und Vice-LeserInnen  heiß und innig geliebten Skandalfotografen Terry Richardson. Der notorische Flanellhemdenträger ist vor allem für zwei Dinge berühmt geworden: 1) seinen Daumen in jede erdenkliche Kameralinse der Welt zu halten und 2) sein Geschlechtsteil in jede erdenkliche Kameralinse (unter anderem) der Welt zu halten. Viele Leute halten das bis heute für Kunst. Rasmussen, die selbst einmal für Richardson posieren durfte (und es bereut), nicht. Der New York Post berichtete sie von ihrer bizarren Begegnung mit Richardson in Paris: „I told him what you do is completely degrading to women. I hope you know you only [fuck] girls because you have a camera, lots of fashion contacts and get your pictures in Vogue.“ Und es wird noch besser! „He takes girls who are young, manipulates them to take their clothes off and takes pictures of them they will be ashamed of. They are too afraid to say no because their agency booked them on the job and they are too young to stand up for themselves… His ‚look‘ is girls who appear underage, abused, look like heroin addicts… I don’t understand how anyone works with him.“ Uncle Terry (wie der Gute übrigens am liebsten von seinen KlientInen gerufen wird) reagierte auf die Vorwürfe wie ein echter Mann und verließ fluchtartig den Raum, nur um sich am nächsten Tag telefonisch bei Rasmussens Agentur zu beschweren (Rie: „It was the most cowardly thing I’ve ever seen.“)

Warum Tampon-Liebhaber Richardson erst jetzt sein Fett weg bekommen hat, ist mir zwar ein persönliches Rätsel, aber besser spät als nie. Danke, Rie! Wer übrigens noch tiefer in Terrys dunkle Welt eintauchen möchte, dem sei dieser Artikel sehr ans Herz gelegt. In dem berichtet ein 19-jähriges (!) Nachwuchsmodel namens Jamie Peck davon, wie es war, in Terrys Atelier einmal Hand anlegen zu dürfen (kleiner Tipp: nicht schön). Keep it classy, Terry!