Musik zum Mai: Popkontext stellt sich vor
Von
Der Mai ist schon ein paar Tage alt und ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt: Das sei jetzt ganz schnell getan. Ich habe die Ehre, für diesen Monat Gastbloggerin beim Missy Magazin zu sein.
Mein Name ist Barbara Mürdter, ich lebe in Berlin, bin freie Journalistin und gehöre mit 40 Jahren sicher zum oberen Segment der Missy-Kernzielgruppe. Ich betreibe seit einem Jahr den Popkulturblog „Popkontext“. Da geht es momentan zumeist um Musik, weil das derzeit mein Themenschwerpunkt ist. Der Blog ist eine Zusammenführung mehrerer kleinerer Blogs, die ich seit 2006 betrieben habe – und vor allem Fortsetzung von 10 Jahren Musiksendungen im Radio, die ich beim Bürgerfunk Radio Flora in Hannover gemacht habe. Musikinteressiert war ich schon immer, aber in dieser Zeit habe ich mir ein systematisches Musikwissen erarbeitet, während ich mich ansonsten meinem Soziologie- und Anglistikstudium und später einer journalistischen Fortbildung gewidmet habe.
An die inhaltliche Gestaltung der Popkontext-Seiten gehe ich mit einem journalistischen Anspruch, und schreibe mit einem politischen, feministischen und antirassistischen Ansatz. Ich achte bei der Themenauswahl besonders darauf, wo es gute, interessante Musiker/innen und Bands gibt, die im weiß und männlich geprägten Diskurs, den die gängigen Blogs und Musikzeitschriften vorgeben, zu kurz oder gar nicht vorkommen. Zudem versuche ich in die Betrachtung der Themen meine soziologischen Kenntnisse ebenso wie meine persönlichen Erfahrungen einzubringen und sie entsprechend zu beleuchten – ich bin zum Beispiel durchaus der Meinung, dass Texte ein Geschlecht haben.
Deshalb halte ich es für fatal, dass der Diskurs über Popmusik fast ausschließlich männlich bestimmt ist. Warum Frauen in den Radio- und Magazinmusikredaktionen, aber auch hinter den Plattentellern, als Instrumentalistinnen und auf den Podien der Diskussionsveranstaltungen zu Popkultur / – musik so wenig zu melden haben, nur als Handlangerinnen arbeiten, oft genug als Deko betrachtet oder gleich gar nicht beachtet werden, wird in diesem Monat Thema sein. Aber es soll nicht nur geklagt werden – es wird auch Tipps und Infos zu interessanten Musikerinnen, Events und Lektüre geben. Und Ideen, wie Frauen mehr Einfluss im Musikdiskurs bekommen können. Bevor es dann nächste Woche richtig losgeht, starte ich erstmal ins Wochenende, im Ohr drei Musikerinnen, die ich gerade entdecke: Andreya Triana, Alicia Renee Smith und Natalie Storm. Wenn ich sie auch nach genauerem Hinhören noch richtig toll finde, vielleicht bald hier mehr dazu, ansonsten sicher auf meinem Blog Popkontext.