piratenweib-rahmenWir suchen für eine Führungsposition eine/n qualifizierte/n Mitarbeiter/in.

Sie haben:

  • studiert und mit summa cum laude abgeschlossen
    (Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)
  • Berufserfahrung (möglichst lang, nicht unter 5 Jahren)
  • Auslandserfarung (möglichst weit)
  • Führungserfahrung (aber nicht als Unternehmer!)
  • spezifisches Fachwissen in … xxx … (möglichst ausgefallen)
  • Zertifikate in … xxx … (möglichst teure)

Sie sind:

  • maximal 35 Jahre alt (je jünger, je besser)
  • unabhängig und mobil (keine Familie! Gültiger Führerschein!)
  • flexibel (täglich wechselnde Schichten sollten kein Problem sein)
  • bereit, auf längere Dienstreisen zu gehen (mehrere Wochen oder Monate)

Wir bieten Ihnen:

  • befristete Anstellung, max. 2 Jahre (unbefristete Verträge machen wir bei neuen Mitarbeitern)
  • 22 Tage Jahresurlaub (mehr geht nicht)
  • Überstunden werden mit Freizeit ausgeglichen (und falls keine Zeit ist, werden sie vergessen)
  • keine Nachtzuschläge, keine Feiertagszuschläge (ist alles im Fixum enthalten)
  • Dienstwagen auch zur privaten Nutzung (geldwerter Vorteil muss versteuert werden)
  • Fixum zuzüglich leistungsabhängigem Bonus (Fixum reicht nicht zum Leben, schon gar nicht mit Familie)

Achtung: Satire! Bitte nicht bewerben!

Deutschland fehlen Fachkräfte, fehlen Ingenieur_innen hört man allerorten aus Politik und Wirtschaft. Pläne werden geschmiedet, wie man die heißbegehrten indischen oder sonstigen ausländischen Fachkräfte nach Deutschland locken könnte … aber brauchen wir sie wirklich? Nicht, dass ich was dagegen hätte, dass Inder oder sonstwer in Deutschland einwandern (Herzlich willkommen!) aber haben wir wirklich einen Fachkräftemangel? Oder ist nicht vielmehr die verquere Einstellungspolitik deutscher Unternehmen die Wurzel des Übels? (Übrigens: auch ein Diplom, dass offiziell nicht anerkannt ist, kann von einem Unternehmen freiwillig anerkannt werden – ganz ohne Stempel vom Notar.)

Für junge Studienabgänger ist es schwer, eine Anstellung zu finden, die über Praktikantenstatus oder ein befristetes Zeitarbeitsverhältnis hinausgeht – vielleicht weil sie noch nicht mit Berufserfahrung aufwarten können. Haben sie sich dann 10 oder gar 15 Jahre lang durch Praktika und Zeitarbeit gehangelt, stets mit der Unsicherheit ihrer Situation gelebt, auf eine Familie verzichtet, weil das mit befristeter Beschäftigung zu unsicher ist, dann haben sie plötzlich die „4“ vorn beim Alter. Das heißt: nun sind sie zu alt! Sie bieten jetzt zwar jede Menge Berufserfahrung, aber welches Unternehmen stellt noch Mitarbeiter_innen über 40 ein? Oder gar über 50? Natürlich wissen Personalchef_innen, dass diese Mitarbeiter_innen volle Leistung bringen würden – aber sie wissen auch, dass sie dafür volles Gehalt zahlen müssten. Und dazu sind Unternehmen offenbar immer weniger bereit – junge Leute arbeiten billiger, ausländische Mitarbeiter arbeiten billiger. Das ist der Punkt.

Wir haben keinen Fachkräftemangel, deutsche Unternehmen wollen nur keine älteren (ab wann beginnt „älter“?) Menschen beschäftigen. Das heißt letztlich, wir bilden unsere Jugend für die Arbeitslosigkeit aus. Jahrelanges Studium, jahrelange Praktika, keine Möglichkeit eine Familie zu gründen, jahrelanges „flexibel und mobil sein“ und das Ganze führt dann zu – Arbeitslosigkeit.

Tolle Sache. Bravo, Deutschland!

Dumm nur, dass die ausländischen Fachkräfte auch keine Lust auf Deutschland haben.

Warum nur?