Gerade ist es ein bisschen stiller um Julian Assange und WikiLeaks geworden, da veröffentlicht M.I.A. ihr Mixtape „Vicki Leekx,“ das es hier zum kostenlosen Download gibt.

2010 war ein durchwachsenes Jahr für M.I.A.. Zwar veröffentlichte sie das Album / \ / \ / \ Y / \ (Maya), das aber fast von allen Seiten verrissen wurde. Mit dem Video zu „Born Free“ kam sie in die Schlagzeilen, weil viele den von Regisseur Romain Gavras gedrehten Clip als gewaltverherrlichend empfanden: In „Born Free“ werden rothaarige Menschen von US-amerikanischen Soldaten aus ihren Häusern gezerrt und grausam in der Wüste hingerichtet.

Mit „Vicki Leekx“ kehrt M.I.A. jetzt zur alten Stärke des Vorgängers „Kala“ zurück. Das Mixtape ist im Grunde ein einziger 36-minütiger Track, in dem unter anderem auch Stücke von „Maya“ neu gemischt werden. Musikalisch lässt sich der Mix nicht festsetzten, Party- und Clubsounds treffen auf den Anti-Britney-Song „Marsha/Britney“, in dem es heißt: „bitches who are fame hoes / wanna be a model for American Apparel“.

Der Titel lässt eine politische Botschaft vermuten, doch bleibt es bei der Anspielung. Die Tatsache, dass M.I.A. sechs Jahre nach ihrem ersten, damals noch von Diplo produzierten, Mixtape „Piracy Funds Terrorism, Vol. 1″ wieder einen Mix kostenlos ins Internet stellt, bleibt die einzige politische Handlung.

Ihre Vorliebe für Verschwörungstheorien zeigte M.I.A. schon durch Behauptungen wir die, dass der CIA hinter Facebook und Google stehe. So liegt es nahe, dass ihre Meinung zu Wikileaks auch in diese Richtung geht, da gerade bei Julian Assange und Konsorten Verschwörungstheorien nicht weit sind.

M.I.A. verfolgt ihren Weg weg von der Guerilla hin zur digitalen Ästhetik, den sie schon auf „Maya“ einschlug, mit Vicki Leekx weiter. Schade nur, dass sich das Mixtape erst herunterladen lässt, nachdem eine Emailadresse angegeben wurde. Soviel zu Datensammeln und Facebook.