Team Alltag: Nieder mit dem Schweinesystem
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Wer sich in einem feministischen oder anderweitig emanzipatorischen Kontext bewegt, nickt meist reflexartig, wenn es um die Ablehnung der verbalen Abwertung von Frauen & Männern (Schlampe, Pussy), LGBT* (Schwuchtel, Kampflesbe, queer), Behinderten (Mongo) oder anderweitig an den Rand der Gesellschaft gedrängten Personengruppen geht. Leider beschränkt sich dieser Konsens oft auf die menschliche Spezies, obwohl im alltäglichen Sprachgebrauch Tiere oft als Metapher für die negative Beschreibung von Menschen herhalten müssen. Als Beleidigung besonders etabliert scheinen „Schwein“, „Sau“ oder auch „Schlange“ (besonders für intrigante Frauen). Das Ganze findet sich auch in der Kombination von Tiernamen, „Bullenschweine“ wäre hier ein in gewissen Kreisen beliebtes Beispiel. Die deutsche Sprache ist durchzogen von solchen Ausdrücken: Von Eltern, die ihr Kind einen kleinen „Dreckspatz“ nennen über Anlässe, in denen sich Menschen „wie die Tiere“ verhalten, die Liste an Beispielen ist endlos. Fazit: Es wäre schön, wenn in Zukunft auch in dieser Hinsicht mehr genickt würde.
* Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender
– Anonymous