Die Geschichte der Malinche klingt wie erfunden und ist dennoch wahr: Von der Mutter als Sklavin verkauft wird sie über Umwege die wichtigste Dolmetscherin und Geliebte des spanischen Eroberers Hernan Cortés während des Eroberungsfeldzugs in Mexico. Ihre Figur ist bis Heute umstritten: Mutter der Nation oder Verräterin am eigenen Volk?

Der männliche Blick der Geschichtsschreiber und das Motiv der Frau als Verräterin als Inbegriff der Urschande stehen im Zentrum des Theaterstücks. Um Malinches Rolle als Übersetzerin erfahrbar zu machen, dominieren die deutsch-spanische Zweisprachigkeit und vielfältige Übersetzungsverfahren das Geschehen auf der Bühne. Bild- und Schriftprojektionen interagieren mit den Schauspielerkörpern und erzeugen Überschreibungen und Übertragungen zwischen Sprache, Projektionen und Körperlichkeit.

Im Stil des politischen Essaytheaters entwickelten die Initiatoren von Malinche, Benno Heisel, Daphne Ebner und Simone Niehoff einen Theaterabend im Grenzbereich zwischen Fakten und Fiktion.

Wann & Wo?

12. – 16. Mai 2011, Beginn: 20:00 Uhr, Akademietheater-Ost, Prinzregententheater München