Ein Horrortrip durch flache Witze, schlechte Figuren, Sexismus und blosse Langeweile. „Gähn“ beim ersten Teil, „Nerv“ beim Zweiten, bis hin zu leichten Einschlaftendenzen, was mich dazu bewogen hat, den dritten Teil ausfallen zu lassen, was höchst selten vorkommt.

Geschichten, die niemanden interessieren, brav vorgespielt von SchülerInnen, die fest Freude hatten, dass sie vor ihren Eltern und FreundInnen etwas vorspielen durften, was ordentlich geübt und durchexerziert wurde.

Über den unreflektierte Umgang mit osteuropäischen Ländern und Geschlecht im allgemeinen hilft auch der Satz im Programmheft „ .. gesungen und getrunken wird dort kräftig und Klischees lassen sich überall ausleben,…“ nicht hinweg. Wenn in den Sprachen Polnisch, Ungarisch und Lettisch durchexerziertwerden muss, ob nun das Auto abgeschlossen ist, heisst das implizit, es muss dort abgeschlossen werden, weil „die dort“ sowieso alles stehlen, was zwei deutsche Mädchen aus der schönen Heimat mitbringen.

Vielleicht bin ich etwas humorlos, denn den Eltern und FreundInnen hat es gefallen, wie die zwei Kunstfiguren sich artikulierten. „Die Anderen und Wir“ wäre vielleicht der bessere Titel gewesen. Auch im zweiten Stück war klar, diejenigen, die da gespielt werden, sind nicht die, welche sie spielen. Nochmals, die SchauspielerInnen haben eine komplett andere Lebenswelt als die Figuren, in die sie sich gerade einfühlen, und setzen sich so über sie hinweg. Die Motivation bleibt vollständig im Dunkeln, wie auchdie Struktur der ganzen Inszenierung.

Die polnische „Schlampe“, wie sie von ihrem 12-stündigen Freund genannt wird, gibt die drogenabhängige Rabenmutter und der polnische Serienpfarrer schimpft über seine kurzen, unbedeutenden, sexuellen Frauenbekanntschaften. Diese Frauen haben nämlich nichts besseres zu tun, als sich ihm an den Hals zu werfen und sexuelle Gefälligkeiten mit ihm auszutauschen. Die einzige sinnvolle Konsequenz war das Ende des zweiten Teils, der Strick, mit dem die Protagonistin sich den Atem nahm.

Liebe Schauspieler und Schauspielerinnen, bitte lasst Euch von halbumnachteten Leitenden nicht vorschreiben, was Ihr zu tun habt und bitte seid etwas kritischer mit den Texten, die ihr da verkörpert, es reicht nicht, dies einfach mal speziell gut betont hervorzubringen. „Was hattet Ihr mir zu sagen?“, frage ich mich leider immer noch.