Im Anfang war das Wort“ – und: „Du sollst dir kein Bild machen.“

Diese beiden biblischen Weisheiten haben wir laut Peter Härtling, einem deutschen Schriftsteller, längst ins Gegenteil verkehrt, wenn es um das Leitmedium unserer Zeit geht. Er meint, nicht wenigen Kindern und Jugendlichen (aber auch Erwachsenen) werde heute bereits ein Bild gemacht, ehe sie überhaupt zu Wort kommen. Gemäss der 1989 verstorbenen US-amerikanischen Schauspielerin Bette Davis ist dieses Medium fabelhaft: Nicht nur Kopfschmerzen bekommt man davon, sondern man erfährt auch gleich in der Werbung, welche Tabletten dagegen helfen.

Die Rede ist – ihr habt es bestimmt schon gewusst – vom Fernsehen.

Längst als kulturelle Institution begriffen, strahlt es nicht bloss informative Nachrichtensendungen, unterhaltsame Sitcoms oder abenteuerliche Gameshows aus. Nein, sein bedeutungstragendes Potential reicht weit über die Sinnfreiheit einer schlechten Realitydoku à la „Schwiegertochter gesucht“ hinaus.

Während sich also die hoffnungslosen Hoffnungslosesten auf die Suche nach ihrer Traumfrau begeben (im Notfall auch mit Muttis Unterstützung), sind wir versucht, euch mit viel Optimismus und einem kritischen Gender-Blick zu illustrieren, welchen alt eingestanzten Blick-Regimes, klischierten Geschlechterpräsentationen oder visuellen Wahrnehmungsprozessen Zuschauende beim und im Fernsehen unterstellt sind. Wir berichten beispielsweise über Werbung, TV-Serien oder Musikclips. Doch auch weitere interessante Fernsehgattungen sind keineswegs ausgeschlossen.

Seid gespannt und „zappt“ euch durch!

Eure TV-Gruppe