Lamb: 5
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Ist es wirklich schon 15 Jahre her, dass sich das britische Mann/Frau-Duo Lamb mit seinem selbstbetitelten Debüt in die Gunst von Kritik und Publikum spielte? Stücke wie „God Bless“ oder „Gorecki“ trugen Trip-Hop anno 1996 aus dem verrauchten Underground in gut gelüftete Wohnzimmer. Nun liegt ihr fünftes Album vor – und man fragt sich, ob nach eineinhalb Dekaden bereits ein Trip-Hop-Revival fällig ist.
Lamb lebt nach wie vor vom Dialog zwischen Louise Rhodes‘ Stimme und Andy Barlows Sounds: gleichzeitig prägen und versinken die Vocals in den perfekt sitzenden Klängen. „5“ ist ein Album mit kleineren und größeren Nummern, die subtil auf Pop, Independent und Jazz verweisen.
In „Butterfly Effect“ findet sich mit frickeligen Beats und vintage-synthetischen Sounds viel von dem, was elektronisch-musikalisch in jenen Jahren passiert ist, in denen sich Lamb offiziell zurück gezogen hatten. Ähnlich das dicke, steppige „Stron The Root“.
„Wise Enough“ schrammt textlich an der Grenze zur Schnulze, bei viel sphärischem Raum und Streichern. Dafür lockt „Last Night The Sky“ aus der Reserve, mit epischem Instrumentarium, mächtig arrangiert. Besänftigend schön „The Spectacle“: Streicher, Klavier und Rhodes‘ Stimme – mehr braucht es nicht im Lamb’schen Harmonie-Zirkel. Doch an frühere, magische Momente kann „5“ trotz allen Bemühens nicht anknüpfen.
Lamb „5“ / Strata Music/H’ART, bereits erschienen.
Text: Sonia Güttler
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