„que(e)r_einsteigen“ in Halle-Wittenberg
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Ende Oktober beginnt wieder die interdisziplinäre Vorlesungsreihe „que(e)r_einsteigen“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im mittlerweile vierten Jahr der Reihe soll es schwerpunktmäßig um das Thema „Raum“ gehen: Wer kommt wo hinein oder eben auch nicht, aufgrund welcher Normen? Dass diese Fragen zeitlos aktuell ist, zeigt ein Blick auf die Themenliste: von den Slutwalks über Polyamorie bis zu Prostitution im neoliberalen Kapitalismus stehen neuere Entwicklungen neben zeitlosen Klassikern (queer-)feministischer Theorie. Unser Donnerstagsausgehtipp.
Die Auseinandersetzung mit Themen der queer studies, deren Verständnis von „queer“ über die übliche Assoziation des „Schwul-Lesbischen“ hinausreicht, zielt auf einen kritischen Umgang mit normierenden und normalisierenden Mechanismen sowie die Infragestellung eindeutiger Kategorisierungen und Identitäten. Durch das Nachzeichnen der Entstehung von vermeintlichen Eindeutigkeiten sollen die damit verbundenen Herrschaftsverhältnisse aufgezeigt und kritisiert werden.
Der Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Raum“, weil die Konstitution von Räumen von und für Menschen, deren Identitäten durch herrschende Normen ausgeschlossen werden, sowohl in einem soziologischen als auch in einem real(politisch)en Verständnis besonderen Schwierigkeiten unterliegt. Dementsprechend haben die Vorträge mehrheitlich einen Bezug zu Räumen verschiedenster Art. So wollen wir im einführenden Vortrag ergründen, wie Geschlecht, Sexualität und Körper räumlich überhaupt konstruiert werden. Die folgenden Vorträge werden diesen Schwerpunkt immer wieder aufgreifen, wenn sie sich zum Beispiel der Raumproduktionen von Drag Kings und Transgender widmen, Beziehungskonzepte jenseits von serieller Monogamie ausloten, queere Filmfestivals nach dem Verhältnis von Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit befragen oder die Räume analysieren, die durch die staatliche Regelung der Prostitution entstehen.
Organisiert wird que(e)r_einsteigen von einer interdisziplinär aufgestellten Initiative unterschiedlicher Studienrichtungen. Die Finanzierung erfolgt über den Studierendenrat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Fachschaftsräte der Philosophischen Fakultäten II und III.
Geplant sind sieben Sitzungen immer donnerstags um 19 Uhr (s.t.) im Hörsaal XXIII (Audimax), Universitätsplatz 1, Halle/Saale. (Ausnahme: letzte Veranstaltung an einem Mittwoch im Hörsaal XXII.) Die Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen und kostenlos.
Wann und Wo? ab dem 20. Oktober immer donnerstags um 19 Uhr (s.t.) im Hörsaal XXIII (Audimax), Universitätsplatz 1, Halle/Saale.