Willow Rosenbeg aus „Buffy“
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Stell dir eine Hexe vor: Auf ihrer Nase eine riesige Warze, die struppigen Haare lugen unter dem spitzen Hut hervor und auf dem Buckel ein schwarzer Kater … Auf solche Klischees reagiert Willow Rosenberg, praktizierende Junghexe, eher ungehalten: „I-Ich denke, du solltest deine Stereotype überdenken, bevor DICH jemand in eine Kröte verwandelt“, fährt sie an Halloween ein Mädchen in einem solchen Kostüm an. Denn Willow entspricht diesem Bild ganz und gar nicht.
Mit ihren Kulleraugen, den roten Zöpfen und blauen Latzhosen wirkt sie eher wie eine unsichere 16-Jährige, die ihre Nase am liebsten in Schulbücher steckt. Und genau so eine Nerdine ist Willow, bevor Buffy Summers, Vampirjägerin mit übernatürlichen Kräften, an die Sunnydale High kommt und ihre beste Freundin wird. Von da an kämpfen die beiden gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der „Scooby-Gang“ gegen Vampire und Dämonen, die Nacht für Nacht die Kleinstadt Sunnydale, die direkt über dem Höllenschlund liegt, heimsuchen. Und Willow erfüllt nicht nur typische Nerdinen-Aufgaben wie die Dämonenrecherche, sondern verwandelt auch eigenhändig so manche/n VampirIn in Staub.
Wir wären nicht im Buffyverse, der vom feministischen Serienmacher Joss Whedon kreierten Welt, wenn dabei nicht das ein oder andere Geschlechterklischee verdroschen würde. Auch Willow macht eine erstaunliche Entwicklung durch, die alles anderem als der typischen Hollywoodkarriere für Mauerblümchen entspricht. Statt sich nach einem Makeover vor den Altar führen zu lassen, wird sie die mächtigste Hexe des Universums, läuft zur dunklen Seite über, kehrt wieder zurück, rettet die Welt und führt mit ihrer Freundin Tara die erste realistische lesbische Beziehung der US-amerikanischen Fernsehgeschichte. Also bitte: Stereotype überdenken.
„Buffy – The Vampire Slayer“ (dt. Buffy – Im Bann der Dämonen) lief von 1997 bis 2003 auf dem US-Sender The WB und von 1998 bis 2004 auf Pro Sieben. Die insgesamt sieben Staffeln sind auf DVD erhältlich.