Team Musik: Bitchmutter und Burda
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Eigentlich sind Bushido und Integration zwei Worte, die sich gegenseitig ausschließen, aber das sieht der Burda Verlag wohl anders. Letzte Woche wurde der Bambi verliehen und Bushido hat den Preis in der Kategorie „Integration“ erhalten. In der Begründung heißt es, Bushido richte seinen Appell für ein „respektvolles Miteinander an seine Fans ebenso wie an Politik und Öffentlichkeit.“ Man könnte denken, dass die Juror_innen andere Songs gehört haben als ich.
„Ich werfe dich ins Haifischbecken, jetzt kommt Fischfutter, Jungs,
ich bin dieser Gangsta, der mit deiner Bitchmutter bumst.“
(Bushido: Hai Life)
Ich frage mich, wie der Burda Verlag Respekt definiert. Jedenfalls entspricht die Bezeichnung „Bitchmutter“ nicht meiner Auffassung von einem respektvollen Miteinander. Scheinbar aber der des Burda Verlages. Aber Bushido kann es noch besser:
„Mein Bezirk, meine Stadt, Schwanz in Mund und Gang-Bang
Ihr verfluchten Krüppelkinder wandert aus wie Sanddance“
(Bushido: Hai Life)
Ich hoffe doch sehr, dass Bushido mit solchen Zeilen nicht als „Ratgeber für Politiker“, wie der Burda Verlag es in seiner Begründung für den Bambi nennt, fungiert. Ansonsten könnten wir gleich Mario Barth zum Gleichstellungsbeauftragten der Nation und Mario „Tennisröckchen“ Basler zum Minister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernennen.
Mir ist klar, dass der Burda Verlag einen Nutzen daraus zieht. Der langweilige, verstaubte Bambi bekommt endlich ein bisschen Aufmerksamkeit und ist wieder in den Schlagzeilen. Aber zu welchem Preis? Jungen Bushidohörer_innen wird durch den Integrationsbambi suggeriert, Bushidos Verhalten und seine Texte seien in Ordnung, Homophobie und die Diskriminierung verschiedener Gruppen salonfähig.
Meine Frage an euch: Wie kann und soll man nun auf die Preisverleihung reagieren?
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Kathrin Becker