Ich bin auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, habe gerade noch den Bus erwischt und freue mich, dass ich endlich im Warmen bin. Tagträumend schaue ich aus dem Fenster und beobachte, wie die ersten Tannenbäume für den Weihnachtsmarkt aufgestellt werden, als mich ein Satz aus meinen Gedanken reist: „Spreiz deine Beine, zeig die Fotze, lass dich gehen mach dich locker für den Schocker…lass dich gehn“. Ich drehe mich um und sehe eine Gruppe Jugendlicher lässig cool in den letzten Reihen des Busses um ein Handy hocken, die Quelle aus der dieser und noch weitere ähnliche Sätze kommen.

Rapper_Innen versuchen eine Meinung an die Öffentlichkeit zu bringen und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber wo hört die künstlerische Freiheit auf und wo fängt die Diskriminierung an? Ganz klar: Porno-Rap überschreitet die Grenze zur Diskriminierung. Der Inhalt ist frauenverachtend, herablassend und definitiv nicht jugendfrei, denn die Texte könnten als Regieanweisungen für einen Hardcoreporno durchgehen.

Schaut man sich ein paar Songtexte genauer an, wird schnell deutlich, dass eine Frau lediglich äußere Reize hat und nicht viel können muss. Eigentlich geht es lediglich um Party oder Sex oder beides zusammen. Frauenarzt beschreibt sich selbst, eigentlich schon ganz passend, als einen „primitiven asozialen Rapper“. Lassen wir das an dieser Stelle erst mal so stehen. Was mir aber immer noch schleierhaft ist: Wer hört diese Songs und warum? Wie ist es möglich, dass ein Rapper names Frauenarzt mit einem Lied, das nur aus den Wörtern „Arsch“ und „Titten“ besteht, Geld verdient?

Ich denke, ein großer Teil der Zielgruppe sind Jugendliche. Vielleicht ist es cool sich im Alter von 15 perverse Texte mit seiner Clique reinzuziehen. Vielleicht beeindruckt man seine Clique, wenn man einen neuen derben Song auf seinem Handy hat. Vielleicht sollte man also bei den Konsumenten dieser Musik ansetzen, um etwas zu verändern?!

 

Theresa