Team Alltag/Lifestyle: Domänen – Klischees, die nun wirklich niemand braucht
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Scharen von jungen Frauen verlassen den Hörsaal und der Anteil der männlichen Studierenden ist verschwindend gering. Um welchen Studiengang es sich dabei wohl handelt? Hmm, irgendetwas mit Wirtschaft kann es ja nur schwer sein, wohl eher was Richtung Lehramt. Vermutlich Pädagogik, denn mit Empathie und solchem Kram haben es Männer ja sowieso nicht wirklich…
Solche Stereotype begegnen wohl allen Studierenden während der Zeit auf der Universität en masse, und die Tatsache, dass nur die allerwenigsten solchen Aussagen zustimmen würden, zeigt, wie absurd und weitab von der Realität dieses Vorurteil wohl sein mag. In Zeiten von Informatikerinnen, Erziehern und Wirtschaftsexpertinnen sollten nur noch die wenigsten dem Irrtum anheimfallen, gewisse Berufsfelder seien dem ein oder anderen Geschlecht eher zugänglich und dem anderen qua genetischen Voraussetzungen auf ewig versperrt.
Doch gibt es in anderen Bereichen überhaupt noch Frauen- oder Männerdomänen? Eine einschlägige und weltweit bekannte Online-Enzyklopädie behauptet, darauf eine Antwort zu wissen. Demzufolge müsste ich mich als junger männlicher Bewohner dieses Planeten in der freiwilligen Feuerwehr engagieren, Sportarten wie Eishockey verfolgen oder meine kostbare Freizeit dem Modellbau widmen – nein, nein und nochmals nein.
Aber ich lese gerne! Oh, verdammt. Schon wieder falsch. Na gut, ich sehe es ja ein, ich mache eine Menge falsch. Oder aber die lieben SchreiberInnen jenes schlauen Lexikons. Keinesfalls kann man bestreiten, dass der relative Anteil der männlichen Bevölkerung, der solchen Dingen zusagt, den weiblichen Anteil womöglich etwas überschreiten mag. Aber immer noch und deswegen von Frauen- und Männerdomänen sprechen? Tut mir leid, aber das finde ich nicht mehr zeitgemäß.
In meinen Augen ist die Herrentoilette die einzig den Männern verbliebene Domäne (wenn es solche denn noch gibt), sofern man davon ausgeht, dass sie es tatsächlich schade finden, dass in „ihre anderen“ Bereiche das weibliche Geschlecht mehr und mehr Einzug erhält. Und ob man es glauben möchte oder nicht, es gibt einige Frauen, die nicht zuhören können, dafür aber super einparken, obwohl sie es vor dem Hintergrund ihres biologischen Geschlechts ja gar nicht dürfen. Wie können sie es wagen … Sei es drum, mir sind Geschlechterdomänen sowieso zu viel Klischee!
Julian Graffe