Heute in Hamburg: Frauenhäuser-Unterstützungs-Aktion
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Frauenhäuser bieten in Deutschland seit fast 40 Jahren Schutz für Opfer häuslicher Gewalt. Die steigende Nachfrage zeigt deutlich, wie wichtig diese Einrichtungen auch und gerade heute noch sind, um das Recht auf ein gewaltfreies Leben für Frauen und Kinder in Deutschland zu sichern. Doch trotz ihrer offensichtlichen Notwendigkeit, haben viele Frauenhäuser mit Kürzungen der Gelder durch die Länder zu kämpfen. Um dieser Entwicklung ein deutliches Signal entgegenzusetzen, findet heute eine öffentliche Unterstützungsaktion für Frauenhäuser in Hamburg statt.
Das Hamburger Frauenhaus hat bereits vor einigen Jahren Einrichtungsplätze aufgrund von Einsparungen verloren. In Schleswig-Holstein erhalten die Frauenhäuser in Wedel und Lübeck gar seit 2012 überhaupt keine Finanzierung mehr mit der bedenklichen Begründung, dass in diesen Häusern auch Schutzsuchende aus anderen Bundesländern Zuflucht gefunden haben und das Land für die Bedürfnisse jener Frauen nicht aufkommen möchte. Alleine Spenden machen es möglich, dass das Frauenhaus in Wedel in diesem Jahr noch nicht schließen muss. Wie es im nächsten Jahr aussehen wird, ist allerdings noch vollkommen unklar. Bereits jetzt fehlen dringend benötigte Plätze, die Frauenhäuser sind überlastet und müssen teilweise einen Aufnahmestopp verhängen. Es sind fehlende Plätze die zur Folge haben, dass immer mehr hilfesuchenden Frauen abgewiesen werden müssen, denen dadurch oft nichts anderes übrig bleibt, als wieder in ihre häusliche Situation zurückzukehren.
Unweigerlich stellt sich die Frage, ob ein löchriger Haushalt als Argument für finanzielle Einsparungen bei der Hilfe für bedürftige Opfer ausreichend ist. Die Initiatoren der heutigen Solidaritätsbekundung beantworten dies mit einem klaren Nein. Sie fordern vom Hamburger Senat, das Frauenhause in Wedel zu übernehmen und die 48 Einrichtungsplätze in Lübeck zu erhalten. Auch Terre des femmes verfasste bereits einen offenen Brief mit einem Protest gegen die finanziellen Kürzungen an die Landesregierung in Schleswig Holstein. Wenn ihr helfen wollt, findet ihr auf der Website des Frauenhauses Wedel Infos dazu, wie ihr das Haus mit Spenden unterstützen könnt sowie weitere Details zur Lage der Einrichtung. Oder aber ihr geht heute mit auf die Straße und zeigt eure Solidarität für die Frauen.
Wann & Wo:
Samstag, 3. März 2012, 12-15 Uhr, Ballindamm 40, 20095 Hamburg, vor der Europapassage