Es ist und bleibt ein Grund sich aufzuregen: Frauen verdienen auch heute noch im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. In Führungspositionen liegt das Lohngefälle gar bei 33 Prozent und damit gehört Deutschland zu den Schlusslichtern in Europa. Warum ist das so? Zum Einen arbeiten Frauen häufiger als Männer in schlechter bezahlten Branchen oder auch familienbedingt in Teilzeitstellen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn auch das Geschlecht spielt bei diesen Zahlen eine Rolle. Etwa 8 Prozent der Frauen verdienen in gleicher Position weniger als ihre männliche Kollegen, was am Ende des Tages nichts anderes ist, als geschlechtlichen Lohndiskriminierung. Um auf diesen Zustand aufmerksam zu machen, wurde der ‚Equal Pay Day‘ als Aktionstag für Entgeldgleichheit von Frauen und Männern, 2008 von der „Business and Professional Women (BPW) Germany“ ins Leben gerufen. In diesem Jahr findet der Tag in Anlehnung an die aktuellen Zahlen am 23. März statt. Das Datum markiert symbolisch, bis zu welchem Tag Frauen nach Jahreswechsel mehr arbeiten müssten, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen.

Bundesweit gibt es heute verschiedenste Veranstaltungen zum Thema. Wer in Berlin wohnt und sich aktiv am Geschehen beteiligen will, kann sich heute ab 11.30 vor dem Brandenburger Tor einfinden. Unter dem Motto „Recht auf mehr“ haben der DGB und der Deutsche Frauenrat eine Kundegebung mit vielen verschiedenen RednerInnen und einem musikalischem Bühnenprogramm organisiert. Eine andere Aktion haben sich die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Berliner Bezirke in Kooperation mit dem FrauenComputerZentrumBerlin e.V. und dem BPW Germany ausgedacht, sie haben Unternehmen, Geschäfte, Restaurants und Cafés dazu aufgerufen, Kundinnen am Equal-Pay Day einen Rabatt von 23 Prozent einzuräumen. Eine schöne Aktion, die man aber sicherlich mit einem Augenzwinkern betrachten darf. Die Liste der teilnehmenden Unternehmen und Hinweise für viele weitere Veranstaltungen in ganz Deutschland, gibt es hier.

An diesem Tag ein Zeichen zu setzen geht aber auch ganz einfach und von überall, indem Frau sich an der „Initiative Rote Tasche“ beteiligt und sich eine ebensolche umhängt. Die roten Taschen stehen für die roten Zahlen auf den Konten der Frauen.

Mehr Infos zur Berliner Kampagne und dem Equal-Pay-Day gibt es auf: www.equalpayday.de.

 

Wann & Wo:

11.30h, Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin