… und warum Frauen nicht die besseren Kapitalistinnen sind. Die Legende, das Lehmann Sisters keinen Crash ausgelöst hätte hält sich hartnäckig, obwohl die Soziologin Christa Wichterich schon im September 2009 im Interview mit dieStandard.at vor einer individualistischen Analyse der Krise gewarnt hat. Diese lenke von den Gesetzmäßigkeiten der Finanzmärkte ab, die dazu antreiben, immer neue Finanzmarktinstrumente zu erfinden, Wetten abzuschließen und zu spekulieren, um die Rendite zu steigern, das heißt aus Geld mehr Geld zu machen. Das führe zwangsläufig zu Blasen und schließlich zu einem Crash.

Die Kritik am Zockerverhalten Einzelner und der männlichen Finanzmarkt-Kultur sei zwar völlig berechtigt wie auch die Kritik daran, dass die Gier nach Boni für Risiken blind macht, Risiken, die auf die Gesellschaft verlagert werden und nicht von den Verantwortlichen getragen werden. Das sei alles richtig. Aber Frauen würden sich in den entsprechenden Positionen dieser Funktionslogik und den Zwängen des Marktes und des Geldes, immer weiter zu wachsen, auch nicht entziehen können.

Jetzt werden ihre Hypothesen durch eine von der Deutschen Bundesbank in Auftrag gegebenen Studie bestätigt. Demnach sorgt ein höherer Frauenanteil in Bankvorständen dafür, „dass das Geschäftsmodell riskanter wird“. Für ihre Untersuchung haben die Forscher, Allen N. Berger, Thomas Kick und Klaus Schaeck, die Vorstände von mehr als 3.500 deutschen Banken zwischen 1994 und 2010 untersucht.

Ich denke Frauen und Männer machen Gleiches anders und was auf jeden Fall nachgewiesen ist, vielfältig zusammengesetzte Teams sind auf Dauer erfolgreicher.