Metal? Mal Wikipedia fragen… „[…] verwandt mit der Rockmusik. Die Bezeichnung ist die Kurzform des Begriffs Heavy Metal, der heutzutage allerdings nur noch die ursprüngliche Form dieser Musik bezeichnet. Ihre Ursprünge liegen im Bluesrock und dem Hard Rock Anfang der 1970er; sie zeichnet sich vor allem durch eine gitarren- und schlagzeugzentrierte Klangfarbe aus.“ Bei meinen […]
Metal? Mal Wikipedia fragen… „[…] verwandt mit der Rockmusik. Die Bezeichnung ist die Kurzform des Begriffs Heavy Metal, der heutzutage allerdings nur noch die ursprüngliche Form dieser Musik bezeichnet. Ihre Ursprünge liegen im Bluesrock und dem Hard Rock Anfang der 1970er; sie zeichnet sich vor allem durch eine gitarren- und schlagzeugzentrierte Klangfarbe aus.“
Bei meinen musikwissenschaftlichen Nachforschungen habe ich mich mit dem Geschlechterbild in diesem Genre beschäftigt und möchte kurz einen Abriss geben. Grundsätzlich gibt es zwei Geschlechter, die sich in einem patriarchalen System bewegen. Frauen spielten im Metal lange eine marginale Rolle und tun es teilweise immer noch, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Langsam scheint sich dies zu ändern. In den Lyrics werden Frauen oft als „Hure oder Heilige“ dargestellt (ersteres, wenn sie den männlichen Protagonisten verlassen oder betrogen haben, letzteres, wenn sie ihn „gerettet“ oder erhört haben). In Texten und Videos ist nicht selten Gewalt (gegen Frauen, aber nicht nur) zu finden, die Bildsprache von CD-Booklets zeigt Frauen meist als Opfer von Gewalt (zum Beispiel Cradle of Filth, Morticia, Cannibal Corpse, Faust), als Sex- bzw. Dekorationsobjekte (Epica, Heavenly, Cauldron) oder als überirdische/mystische Wesen (Nightwish, Apocalyptica, Elvenking).
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Herstellung und Bestätigung von Männlichkeit, denn lange Haare und Make-Up erfordern ein Gegengewicht: „A lot of what I do can be construed as feminine. […] But to prove it to myself, to establish this (his masculinity), I had to build myself physically. I had to learn to fight“ so Aerosmith-Sänger David Lee Roth. Auf Cd-Covers äussert sich „Männlichkeit“ beispielsweise durch Darstellungen von (oft archaischen oder mystischen) Kriegern (Hammerfall, Finntroll, Blind Guardian, Koorpiklaani), mit Macht und Stärke assoziierten Tieren (Sleipnir, Sonata Arctica, Equilibrium, Rhapsody of Fire), und der männlich besetzten Domäne Krieg (Sabaton, Attack, War Cry).
Carnifex ist eine amerikanische Deathcore-Band, und nach Lektüre des Textes und Ansicht eines ihrer Videos werdet ihr mir wohl glauben, dass der Rest ihrer Werke sich nicht sonderlich davon unterscheidet. Es geht in diesem Song um Gewalt an Frauen, in diesem Fall der betrügerischen Ex. Zahlreiche Metal-Songs beschäftigen sich mit Liebeskummer, Verlassen- und Betrogenwerden, meist aus der Perspektive der Männer. Ob sich wirklich nur gewaltsamer Mord als Lösung anbietet, möchte ich in Frage gestellt werden.
Bei Deathcore hat, wie der Genrename schon vermuten lässt, wohl auch niemand etwas anderes als mörderische Gewalt erwartet. Auch im Brutal Death Metal, Black Metal und Konsorten ist Gewalt ein häufiges Thema und ein probates Mittel, um gekränkte Männlichkeit zu rächen. Doch nicht nur in den „dunklen Ecken“ des Metal lässt sich dieses Muster feststellen.
Sonata Arctica, erfolgreiche finnische Hardrock/Power-Metal-Band, haut in dieselbe Kerbe, was mich eigentlich erstaunt. Gerade im Genre des Metal, wo Themen wie Gewalt, Blasphemie und Tod häufige Themen sind, ist eine wichtige Frage, wie relevant eigentlich die Texte sind. Oft sind sie ja kaum verständlich. Manche Metalheads sind der Ansicht, dass die Musik massgeblich ist und Texte sekundär. Ich kann dies einerseits verstehen, kann aber nicht von den Texten absehen. Deshalb musste ich mich von einigen Bands verabschieden, die ich eigentlich mochte …