Team Populäre Unterhaltung: Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen
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Wer kennt es nicht, das Märchen vom Schneewittchen und den 7 Zwergen? Das junge, unschuldige und anmutige Mädchen, das von seiner bösen Stiefmutter um seine Jugend und unglaubliche Schönheit so beneidet wird, dass sie sich dazu entschliesst, die unliebsame Konkurrentin aus dem Weg zu schaffen. Aber anstatt sie zu töten, setzt der Diener das „arme Mädchen“ aus Mitleid im Wald aus, wo es dann von den 7 Zwergen gefunden wird, die sich dazu bereit erklären, Schneewittchen bei sich aufzunehmen – vorausgesetzt, diese besorgt den Haushalt, bekocht und umsorgt sie, wenn sie von der anstrengenden Arbeit nach Hause kommen. Natürlich findet die Köngin-Stiefmutter bald heraus, dass Schneewittchen noch lebt und beschliesst, sie selber zur Strecke zu bringen. Bis zu diesem Punkt ähneln sich das Originalmärchen und die Neuverfilmung von Brett Ratner (USA 2012, Originaltitel „Mirror, Mirror“) sehr.
Anstatt des vergifteten Apfels hetzt die Königin im Film jedoch ein Monster auf Schneewittchen. Auch der Prinz kommt früher ins Spiel. Er und Schneewittchen lernen sich im Wald kennen, treffen sich noch einmal an einem Hofball, den die Königin für den Prinzen arrangiert hat, weil sie selbst ein Auge auf ihn geworfen hat und ihn heiraten will. Der Prinz, durch einen Liebestrank von der bösen Königin zu einem sie anschmachtenden Mensch mit Hundeallüren mutiert, wird durch einen Kuss von Schneewittchen gerettet und wieder „ins Leben“ und zu seiner „wahren Liebe“, nämlich Schneewittchen, zurückgeholt.
Nun gilt es nur noch, das Monster zu bekämpfen, das Schneewittchen verfolgt. Mit den Worten „Ich habe genug Märchenbücher gelesen, in denen die Prinzessin vom Prinzen gerettet wird. Ich muss mich aber selber retten!“ schliesst Schneewittchen, die inzwischen recht gut gelernt hat, sowohl den Prinzen, als auch die Zwerge in deren Wohnung ein und stellt sich alleine dem Ungeheuer. Selbstverständlich gelingt es den unfreiwillig Eingeschlossenen jedoch, sich zu befreien und gemeinsam mit Schneewittchen zu kämpfen.
Zum Tod des Monsters kommt es allerdings nur im übertragenen Sinne. Schneewittchen und Töten passt wohl doch nicht ins Gender-Konzept des Regisseurs. So entdeckt die junge Prinzessin ein Amulett am Hals der Bestie und als sie ihm dieses abnimmt, verwandelt das Monster sich zurück in den totgeglaubten König. Einem Happy-End und der obligaten Hochzeit steht nun, genau wie im Original, nichts mehr im Wege. Prinz und Prinzessin werden bis ans Ende ihrer Tage monogam und glücklich sein.
Ach ja, wer sich gewundert hat, wo der Apfel bleibt: Den versucht die durch ihren eigenen bösen Zauber völlig geschwächte Ex-Königin Schneewittchen als Hochzeitsgeschenk anzudrehen. Doch bevor diese reinbeisst, erkennt sie in den Augen der bösen Alten deren wahre Absicht und fordert sie in aller Freundlichkeit auf, doch selber den ersten Bissen zu nehmen.
Fazit: Moderne, unterhaltsame Version des Klassikers mit wunderschönen, aufwändigen Kostümen, Charme, Witz und einem Hauch Originalität. Trotz gewissen emanzipierten Zügen bleibt Schneewittchen aber eben doch ein Schneewittchen und kennzeichnet sich vor allem durch Anmut, Liebreiz, Sanftmütigkeit und ihre Schönheit.
Für: Fans von Romantik, Kitsch, Märchen, Julia Roberts und schönen Kostümen.
Zora