Foto: burningheartsmusic.com

Säbelzahntiger, Beutelwolf und Wandertaube – die ausgestorbenen Tierarten auf dem Albumcover und auch der Titel selbst zeigen gleich, worum sich „Extinctions“ inhaltlich dreht: Natur, Abschied, Tod. Gewichtige Themen, die einen starken Kontrast zur äußerst leichtfüßigen Musik des finnischen Duos Burning Hearts bilden.
Das Album enthält neun sorgfältig komponierte Dream-Pop-Stücke mit vielschichtigen, dynamischen Melodien. Gemeinsam mit der
tiefenwärmenden Stimme von Jessika Rapo bilden sie eine atmosphärische Einheit à la Stereolab oder Beach House. Zwischenzeitliche Misstöne bei „Love and Dissonance“ oder „Trade Winds“ werden durch melodische Wechsel schnell überwunden und von optimistischen Harmonien abgelöst.

Passen das bedrückende Grundthema und die positive Musik nun also überhaupt zusammen? Durchaus, wenn man weiß, was Jessika Rapo und Multiinstrumentalist Henry Ojala zu ihrem zweiten Album inspiriert hat: menschliche Tragödien und Verluste. Viele Titel drehen sich um Verstorbene, wie das herausragende „Into the Wilderness“, das die Geschichte des von Werner Herzog filmisch verewigten „Grizzly Man“ Timothy Treadwell erzählt. Aus diesen realen Erfahrungen von Endlichkeit und Verlust erschaffen Burning Hearts eine authentische und mitreißende Aufbruchstimmung. Schön, dass es solche musikalischen Sprühpflaster für all die kleinen und großen Kratzer des Lebens gibt!

Das neue Album Extinctions von Burning Hearts erschien am 27.04.2012 bei Bone Voyage Recordings und Cargo Records

Rezension: Britta Voss