Jetzt ist der Monat auch schon wieder rum, und ich habe nicht einmal einen Bruchteil dessen geschafft, was ich mir hier eigentlich vorgenommen hatte. Gerne wäre ich noch auf einige andere Fragen und Probleme eingegangen und bedaure meinen akuten Zeitmangel. Aber natürlich werde ich auch in Zukunft über die Themen Feminismus, Migration und insbesondere binationale Partnerschaften berichten, auf meinem eigenen Blog discipline and anarchy, auf Facebook, Twitter und überall dort, wo man mir sonst noch eine Plattform bietet.

Ich bin mir sicher, dass diese Themen in zunehmendem Maße an Bedeutung gewinnen und  mehr und mehr Menschen persönlich betreffen werden. Daher hoffe ich, dass sich das allgemeine Bewusstsein dafür schärfen wird, denn oft sind es die kleinen, scheinbar unbedeutenden Gesetze, die still und heimlich verabschiedet werden, obwohl sie die Schicksale vieler Menschen gravierend beeinflussen. Oder es sind Entscheidungen, deren Auswirkungen den meisten gar nicht bewusst sind.

Ein aktuelles Beispiel dazu: Erst vor zwei Tagen stimmte der Bundestag darüber ab, dass es auch in Zukunft kein Gesetz bezüglich des Eherechts für gleichgeschlechtliche Paare geben wird. Skandal sagen die einen (inklusive mir); die anderen fragen sich, warum das denn so wichtig wäre. Wer will denn heute überhaupt noch heiraten; ist doch eh alles spießig und reaktionär und überhaupt…

Nun ja, mal abgesehen von einigen anderen Rechten, die nur mit der Eheschließung einher gehen, habe ich ja bereits ausreichend geschildert, wieviel für binationale Paare von der Ehe abhängt, und natürlich gibt es auch gleichgeschlechtliche Beziehungen, bei denen ein/e oder beide PartnerInnen MigrantInnen sind. Die eingetragene Lebenspartnerschaft als „Alternative“ zur Ehe ist da schon ein wichtiger Schritt, der viel für die Verbesserung der Lage getan hat, aber von völliger Gleichberechtigung kann hier wohl nicht die Rede sein. Mehr Informationen zur Situation lesbischer und schwuler Migranten in binationalen Partnerschaften gibt es hier.

Fazit: Es gibt noch viel zu tun, und je nachdem welche jeweilige Regierung an der Macht ist, wird es mal besser, mal schlechter. Doch auch wenn vielleicht internationale Beziehungen bald mehr und mehr zur Normalität werden, heißt das nicht, dass man keinen nationalistischen, rassistischen oder sonstwie gearteten Backlash befürchten müsste. Dahingehende Tendenzen stehen schon längst nicht mehr nur in den Startlöchern und die europaweit heiß debattierte „Immigrationsproblematik“ ist nur ein Anzeichen davon. Auch die Liebe existiert nicht in einem Vakuum (auch wenn es sich manchmal so anfühlt).

Darum mein Schlusswort: Wer sich für die Rechte binationaler Paare einsetzt, muss sich für die Rechte von MigrantInnen insgesamt einsetzen. Wenn wir dafür kämpfen, dass wir lieben dürfen, wen wir wollen, dann müssen wir auch dafür kämpfen, dass wir leben dürfen, wie und wo wir wollen.

 

Auf Wiedersehen und vielen Dank an Missy für die tolle Gelegenheit, hier bloggen zu dürfen!