Misia tourt mit Fado im Gepäck
Von
Um ihre Musik zu verstehen, stellt man sich am besten folgendes vor: Eine winzige Bar, zwischen den buntgefliesten Hausfassaden in den Gassen von Lissabon. Das dunkle Holz der Theke ist durch die verrauchte Luft und das schummrige Licht kaum zu erkennen. Man nippt an seinem Drink, unterhält sich und wenn man schon fast gehen will, hört man plötzlich, wie sich diese Stimme durch den Raum schwingt: tief, langgezogen, etwas verzweifelt. Unterlegt wird sie von einer Gitarre, Violine und Akordeon. Sehnsucht und Schmerz kommen einem entgegen, genauso wie die seltene Gelegenheit, melancholisch zu träumen. Selbst wenn man gar nichts von dem versteht, was sie singt.
Seit mehreren Jahrzehnten interpretiert Misia bereits erfolgreich diese portugiesische Folkloremusik. Ihr neustes Album heißt Senhora da Noite, Dame der Nacht, und ist eine Rückkehr zu einer sehr traditionellen Art des Fado. Fado sind meist tragische Lieder, die sozialen Missstände, Sehnsucht nach verflossenen Lieben, aber auch Hoffnung auf einer besseren Zeit besingen.
Nach diesem kleinen Fantasieausflug in die portugiesische Hauptstadt bleibt nur zu hoffen, dass die Lokalitäten, in denen Misia in Deutschland auftritt, sich dem Ambiente dort zumindest annähern. Hier die Tourdaten:
24.10. // Düsseldorf // Robert-Schumann-Saal
25.10. // Stuttgart // Hegelsaal
26.10. // Nürnberg // Meistersingerhalle
28.10. // Berlin // UdK
30.10. // Frankfurt Alte Oper // Mozartsaal
31.10. // Hamburg // Laeiszhalle