Illustration: Sharmila Banerjee

Was hat die Wahl der richtigen Eissorte mit US-Politik zu tun? Ziemlich viel, wenn man sich die neue HBO-Serie „Veep“ anschaut. Einen ganzen Vormittag verbringt der Planungsstab von Vizepräsidentin Selina Meyer (Julia Louis-Dreyfus) damit, sich auf eine Geschmacksrichtung festzulegen, die Meyer beim Besuch in einem familiengeführten Frozen-Yogurt-Shop am Nachmittag essen wird – pressewirksam vor ­vielen Kameras. „Du willst ein paar Normalos treffen?“, hatte ihr Stabschef vorher ­gefragt. „Dann lass uns normalisieren!“ Weitere Dramen, die sich hier zutragen, belaufen sich etwa darauf, dass demnächst ein Hurricane Selina heißen soll („Was, wenn wir dann Headlines haben: Selina verursacht Verwüstung!“) oder dass der Präsident sich in der gleichen Woche einen Hund anschaffen will wie Meyer („Der First Dog wurde seit Wochen geplant, wir können nicht riskieren, dass ihr Hund das jetzt in den Schatten stellt.“).

Die Serie des britischen Produzenten Armando Iannucci, der zuvor mit „The Thick Of It“ schon das britische Politestablishment zerlegte, ist eine herrlich böse Politsatire, die gnadenlos ausstellt, was ohnehin allen ­Beteiligten schmerzlich bewusst ist: dass das Amt der Vizepräsidentin, umgangssprachlich „Veep“ genannt, vor allem durch komplette politische Bedeutungs­losigkeit glänzt. Ein Running Gag der Serie ist die Frage „Hat der Präsident angerufen?“ Die Antwort lautet jedes Mal: nein. Mit Würde, Einfluss oder gar politischen Idealen hat dieser Job wenig zu tun – das weiß nicht nur Meyer, sondern auch ihr ganzer Stab. Kein Wunder, dass die stets in modische Etuikleider verpackte Meyer und ihre MitarbeiterInnen diesem Umstand vor allem mit Zynismus und derber Wortwahl begegnen: Der „New Yorker“ hat allein in den ersten acht Folgen 125 „fucks“ gezählt. Priorität unter diesen Bedingungen ist vor allem, selbst gut dazustehen.

In der Szene zum Thema Frozen Yogurt entscheidet sich die Veep nach ausführlicher Vorbereitung, bei der alle Vor- und Nachteile diverser Geschmacksrichtungen abgewogen werden, für die Sorte „Jamaican Rum“, was den White-House-Assistenten Jonah zu der Aussage veranlasst: „Eine sehr starke Wahl, Madam: unerwartet, funky, sexuell …“ Zuvor lag auch schon „Minze“ hoch im Kurs: „Es steht für Frische, Vertrauen, traditionelle Werte …“ Leider ist, bis die Veep mit drei Stunden Verspätung bei dem Fototermin ankommt, der gesamte Frozen Yogurt geschmolzen, und auch die ihr gewidmete Sorte „Strawberry Selina“ haben die aufgebrachten BesitzerInnen längst weggekippt. Einzig Vanille ist noch verfügbar – an dem die Vizepräsidentin dann gequält einmal für die wenigen verbliebenen FotografInnen schleckt. Nur einer von sehr vielen Kompromissen, die hier täglich gemacht werden müssen.

„Veep“ ist in Deutschland von November an im Programm des Bezahlsenders Sky Atlantic HD zu sehen. In den USA ist die zweite Staffel bei HBO bereits in Auftrag gegeben.

Zutaten

// 500 ml Magermilchjoghurt
// 50-100 g Honig oder Puderzucker (je nach Vorliebe)
// 1 Päckchen Vanillezucker oder Bourbon Vanille Extrakt
// eine Handvoll Rosinen
// 4 EL Rum
// Evl. Handvoll Nüsse

Zubereitung

Den Joghurt in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen oder einem Handmixer cremig rühren. Während des Rührens nach und nach den Zucker oder alternativ Honig hinzugeben. Die Menge ist dabei euch überlassen – je nach nachdem, wie süß ihr es mögt, zwischen 50 und 100 g.

Theoretisch könnt ihr den Frozen Yoghurt alles Mögliche reinmischen, worauf ihr lustig seid: Nüsse, Beeren, Smarties…. Für die Sorte „Jamaican Rum“ wascht ihr eine Handvoll Rosinen und weicht sie ca. 30 Minuten lang in Rum ein (für eine alkoholfreie Version könnt ihr auch Saft verwenden). Sind die Rosinen lang genug gezogen, dann zusammen mit einer Handvoll Nüsse kleinhacken und beides mit dem Vanillezucker unter die fertige Yoghurtmasse rühren.

Menschen mit einer Eismaschine können die Masse jetzt dort hineinfüllen und sich einen faulen Lenz machen. Für alle anderen gilt: ab ins Gefrierfach mit dem Zeug und dann alle 15-20 Minuten die Joghurtmasse einmal von Hand umrühren, damit keine Eiskristalle entstehen und das Ganze schön cremig wird. Der Frozen Yoghurt ist fertig, wenn die gesamte Masse durchgefroren ist.