Team Film: Los Amantes Pasajeros
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„Sehr geehrte Passagiere, wir begrüßen Sie an Bord unserer Peninsula-Maschine auf dem Flug von Madrid nach Mexiko“. Mit diesen Worten beginnt die neue Komödie des spanischen Filmemachers Pedro Almodóvar, die seit kurzem in den Kinosälen zu sehen ist.
Doch eigentlich beginnt sie gar nicht so. Sie beginnt mit zwei SchauspielerInnen, die immer wieder in Almodóvars Filmen zu sehen sind: Penélope Cruz („Volver“) und Antonio Banderas („Mujeres al borde de un ataque de nervios“). Erstgenannte sollte das Gepäck der Passagiere zum Flugzeug bringen, während Letzterer die Bremsklötze von den Rädern des Flugzeuges entfernen sollte. Und damit beginnt die Tragik der Komödie, da durch diese technische Panne (die Bremsklötze verhindern das Einfahren der Räder) der Film seinen ungewöhnlichen Verlauf nimmt. Da das Flugzeug nicht nach Mexiko fliegen kann, kreist es in Endlosschleifen über der spanischen Stadt Toledo und wartet auf eine Möglichkeit, eine gefährliche Notlandung ausführen zu können. Damit die Passagiere nicht in Unruhe geraten, machen sich die drei schwulen Flugbegleiter Benito, Joserra und Ulloa daran, die Reisenden der Business Class zu unterhalten, sei dies mit einem flotten Tänzchen, Alkohol oder Drogen. Und so sieht sich ein Haufen bunter, frecher und kurioser Leute einer unsicheren Landung entgegenfliegen.
Auffällig ist, dass die Charaktere der homosexuellen Flugbegleiter sehr klischiert gezeichnet wurden. Man hat das Gefühl, als ob sie alle fünf Minuten beweisen müssten, dass sie auch wirklich homosexuell sind. Zwei andere Szenen, die eher befremdend wirken, sind, als einer der Passagiere seine Freundin mit Pillen vollstopft, um danach mit ihr Sex zu haben. Die zweite Szene, als sich eine Passagierin an einem schlafenden Passagier vergreift und sich so selbst ihre Jungfräulichkeit nimmt. Und niemanden scheint dies groß zu stören.
Davon abgesehen hat Almodóvar seine Aufgabe filmtechnisch gut gelöst, beispielsweise die durch Schlafmittel in den Hintergrund rückenden Passagiere der Economyklasse, sowie auch am Ende des Filmes bei der Landung, als er gekonnt mit Bild- und Toneffekten spielt.
Beim Publikum im Kino gab es viele Lacher, die vielfach durch die Darbietung der homosexuellen Flugbegleiter ausgelöst wurden, aber nach dem Film gab es auch einige kritische Stimmen, die bemerkten, der Film habe zu wenig Tiefgang.
Mein Fazit: Die Komödie ist ebenso farbenfroh wie Almodovars frühere Werke und dies merkt man nicht nur an der Innengestaltung des Flugzeuges. Ich denke jedoch, dass der Film nicht an die früheren Meisterwerke anzuknüpfen vermag.
By Annie Hall
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