Was passiert, wenn sich Eltern gleichberechtigt um Kinder, Haushalt, Geldverdienen kümmern wollen. Podiumsdiskussion mit Stefanie Lohaus und Heide Hering. Eine Veranstaltung der Frauenstudien München.

 

Die meisten Paare wünschen sich vor der Geburt des ersten Kindes, deren Betreuung gemeinsam zu übernehmen, sie wollen sich die Aufgaben der Kindererziehung partnerschaftlich teilen, so wie sie vorher auch ihre Beziehung gelebt haben. Sobald das Kind auf der Welt ist, sieht es allerdings anders aus: Väter nehmen nur sehr viel weniger Elternzeit als Mütter, umgekehrt tragen sie mehr zum Familieneinkommen bei als ihre Partnerinnen. Und als hätte es 100 Jahre Emanzipation nicht gegeben, kümmern sich vor allem die Frauen – auch die voll und teilweise berufstätigen – fast allein um den Haushalt. In der Familienpolitik wird das Bundeselterngeld als großer emanzipatorischer Erfolg gefeiert, immer mehr Väter nähmen Elternzeit, immer mehr Paare könnten gleichberechtigt leben. Ein qualitativer Blick auf die Zahlen zeigt allerdings, dass es einen klaren Trend zur 12:2-Lösung gibt, dass also immer mehr Väter nur zwei Monate Elternzeit nehmen (2007: 65,4% ; 2010: 76%). Liegt es daran, dass das Elterngeld genau so kommuniziert wird, dass die zwei zusätzlichen Monate in einer Partnerschaft mittlerweile auch in der Politik ganz ungeniert „Vätermonate“ genannt werden? Müsste Familienpolitik in einer durch und durch individualisierten Gesellschaft nicht für jeden Elternteil die gleichen Elterngeld-Zeiten bereitstellen, und zwar ausschließlich? Welche Vor- und Nachteile hätte ein solch radikales Modell?

14. Januar 2014, 19:30 Uhr, Saal des Münchner Stadtmuseums, Einlass ab 19:00 Uhr, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.