Praktische Kunst und theoretische Forschung passen nicht zusammen – von wegen. „How To Show? Lab for Research and Art.“ zeigt in Berlin, wie in künstlerischen Forschungsarbeiten kreative und wissenschaftliche Vorgehensweisen gleichermaßen zum Zug kommen.

Henna Rikka Halonen, The Vessel 2014

Die Beziehung zwischen den beiden Disziplinen Kunst und Forschung ist eine, die gefördert werden muss, denn ein neuer Weg muss her, um Kunstobjekte und Forschungsarbeit von KunststudentInnen zu vereinen. Der Bologna Prozess glich nicht nur Studienordnungen europaweit an, sondern erschuf auch neue Möglichkeiten für KunststudentInnen, doch eine einheitliche Art der Abschlussarbeit für DoktorandInnen gibt es noch nicht. Nach wie vor werden praktische Kunst und theoretische Forschung in Abschlussarbeiten getrennt.

In „How To Show? Lab for Research and Art.“ werden elf Künstlerinnen und Doktorandinnen aus Nordirland, Polen, Finnland und Deutschland, die sich genau auf dieser Schnittstelle bewegen, ihre Arbeit in Berlin präsentieren. Es ist eine Plattform der Ideen, die work-in-progress oder fertige Ergebnisse zeigt. Die Künstlerinnen präsentieren euch ihre künstlerische Forschungsarbeiten oder „artistic research“, wollen einen Austausch anregen und durch Debatten die Form ihrer Präsentation ergründen.

Emma Campbell, ohne Titel

Bisher ist das gängige Format der Publikation einer Forschungsarbeit das gedruckte Buch oder Artikel in wissenschaftlichen Journalen, während Kunst in Ausstellungen gezeigt wird. Eine künstlerische Forschungsarbeit beinhaltet beide Komponente, die wissenschaftliche-theoretische Arbeit sowie die künstlerische Praxis und versucht aus beides in einem Endergebnis gleichermaßen zu kombinieren. Wie funktioniert so etwas? Was ist der Wert dieser Art der Forschung und wo lässt sich diese in der Wissenschaft ansiedeln? Wie präsentiert man eine solche Arbeit dem breiten Publikum? Wie der Titel schon verrät, beschäftigt sich „How To Show? Lab for Research and Art.“ besonders mit der letzten Frage. Neben neuen Präsentationsmöglichkeiten fördert die „How to Show?“ zusätzlich den Austausch zwischen universitären Institutionen, Ausstellungsorten, Publikum und den KünstlerInnen untereinander.

„How To Show? Lab for Research and Art“ – noch bis zum 30. April an verschiedenen Orten in Berlin: Gitte Bohr/West Germany, OKK/Raum 29, secondhome projects, SUOMESTA galleria und uqbar.