MISSY rezensiert: Scarlet Chives
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Düsterer Dreampop aus Dänemark: Das gerade erschienene Debütalbum „This is Protection“ der dänischen Band Scarlet Chives ist ein Fest für die Ohren, das den Hörer entspannt und zugleich aufwühlt.
Ihr Musikvideo zu „The Timber Will Fall“ sorgte bereits vor dem Release des Albums für viel Aufregung. Das skurrile und finstere Musikvideo zeigt drei Männer und zwei nackte Frauen, die in einer verlassenen Hütte an einem Waldrand ihre Triebe und Fantasien in abgedrehter Weise ausleben. Männer, die an den gigantischen Brüsten einer Frau nuckeln und Frauen, die Männer in Kette legen und dann mit ihren nackten Körpern anmachen, bewegten das Videoportal YouTube direkt dazu, das Video zu sperren und nur noch eine zensierte Version zu erlauben.
Jetzt ist das ganze Album „This is Protection“ der dänischen Band draußen. Zuhörer können feststellen, dass nicht nur die Musikvideos der Scarlet Chives außergewöhnlich sind, sondern alle ihre Lieder. Es ist ein düsterer Dreampop, dem sich die fünf MusikerInnen voll und ganz widmen. Die Lieder sind oft auf der Schneide, ein positives Gefühl zu vermitteln und gleichzeitig einen bitteren Beigeschmack zu hinterlassen.
Die Stimme von Sängerin Maria Holm-Mortensen ist einzigartig in ihrer Vielfältigkeit: Einmal erinnert sie mit unangenehme Höhen und Nuancen, die ungewohnt seltsam klingen, an die Stimme von Björk, dann klingt ihre Stimme plötzlich wieder warm und voluminös, lässt uns an den Gesang von Memoryhouse-Frontfrau Denise Nouvion denken.
Die Scarlet Chives erschaffen einen Klangteppich aus sphärischen Elektrosounds, der zum Zurücklehnen und Entspannen gerade richtig ist und den Zuhörer in die eigene Gedankenwelt abdriften lässt. „Bigger Than The Fall“ und „Lift“ sind ruhige Höhepunkte des Albums, in denen sich die Band für leise und instrumentale Passagen ohne Gesang Zeit lässt. Sie finden immer ihr ganz eigenes Tempo, das nahtlos auch von langsam zu schnell wechselt. Die Scarlet Chives können auch anders und wollen das definitiv zeigen: Einige Songs beginnen sanft, haben aber ein rockigeres Ende mit prägnanten Gitarrenakkorden wie in „Eyes Go Dim“. An krachigen Passagen fehlt es also auch nicht. Die Drums setzen sich in fast jedem Song durch sowie die Bässe, die auf der Haut vibrieren. Das Fazit: Die Scarlet Chives stellen mit viel Abwechslung ein selbstbewusstes Debütalbum auf die Beine, dem es nicht an Spannung fehlt – definitiv hörenswert.
Das nächste und neuste Musikvideo mit dem Titel „Bigger Than The Tall“ von den Scarlet Chives ist ebenso bizarr wie das letzte Video. Ebenso makaber wie es schön ist, vollführen die eindrucksvollen Bilder die gleiche Gradwanderung zwischen schön und bizarr wie die Musik des Albums selbst.
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Die nächsten Konzerttermine der Band in Deutschland sind wie folgt:
14. Mai, MuZ, Nürnberg
15. Mai, JuWi Festival, Münster
16. Mai, Knust, ”Passion Vicitim”, Hamburg