Gemeinsam mit Tatyana Fazlalizadeh und Noah Sow ruft Hollaback! Berlin am Freitag zum kreativen Widerstand gegen Alltagssexismus auf.

Bild: Tatyana Fazlalizadeh „Stop Telling Women To Smile“

Mit ihrer großartigen Kunst-Serie Stop Telling Women To Smile von 2012 legte Tatyana Fazlalizadeh eindringlich Zeugnis ab, von all den so allzu oft verharmlosten Zuschreibungen und Reaktionen, denen sich Frauen im öffentlichen Raum ausgesetzt sehen. Den nüchternen, keinesfalls feindseligen, aber in seinem Nicht-Lächeln markanten Gesichtsausdruck ihrer Selbstportraits versah Fazlalizadeh mit direkten Botschaften. Stop Telling Women To Smile ist eine selbstbewusste Kampfansage an diverse gesellschaftliche Inanspruchnahmen des weiblichen Körpers.

Auf die Selbstportraits folgten bald auch die Zeichnungen anderer Frauen* und weiterer Zitate, die in ihrer unmittelbaren Vielfalt sowohl die Universalität als auch die Komplexität von Street Harassment einfangen. Diese Poster, in nächtlichen Aktionen an eben den Orten, an denen sich Frauen verunsichert oder bedroht fühlten, aufgehängt, sorgten bald für immenses Aufsehen. Nach Brooklyn, NYC, wurde das Projekt auch in andere Teile der USA getragen und mithilfe vieler Freiwilliger vor Ort zum Leben erweckt. Nun kommt Fazlalizadehs Street Art Projekt erstmalig nach Deutschland.

Hollaback! Berlin veranstaltet am Freitag den 27. Juni die Vernissage der My Name is Not Baby! Ausstellung. Tatyana Fazlalizadeh wird hier zum ersten Mal auch neue Portraits von Berlinerinnen ausstellen. Von Freitag bis Sonntag zeigt die Ausstellung das Werk der amerikanischen Künstlerin und lädt euch ein, eure Geschichten zu erzählen.

 

Lächeln und gut aussehen können auch hervorragende Strategien sein – allerdings für eine selbst. Das Multimedia Projekt Wellness Wall von Noah Sow lädt zum (Mit)teilen von persönlichen und kollektiven Möglichkeiten zur Selbstfürsorge ein. Der dazugehörige Kurzfilm feiert an diesem Tag Premiere und zeigt verschiedene Wellness-Strategien Schwarzer Frauen. Des Weiteren lädt eine Wellness-Box die Besucher*innen zum Mitmachen ein.

Mit der Porträtserie Stop Telling Women To Smile und dem Kunstprojekt Wellness Wall öffnet Hollaback! im Rahmen von 48h Neukölln einen Raum für kreativen Widerstand gegen öffentliche Belästigungen, alltäglichen und intersektionalen Sexismus.

Innerhalb der drei Tage wird zudem ein Activist Space geschaffen, an dem sich Aktivist*Innen vernetzen und austauschen können.


 

Vernissage und Weltpremiere “Wellness Wall”

Wann:    27. Juni 2014, 20 Uhr

Mit:       Noah Sow

Wo:       Endorphina Backkunst, “Gläserne Bäckerei”
 – Produktionsstätte und Hofladen, 
Elsenstraße 52, 
12059 Berlin