„Es ist zwar total amerikanisch, aber die ist schön!“, ruft die Chirurgin begeistert aus kurz nachdem sie einer Patientin die äusseren Schamlippen aufgespritzt hat. In „Vulva 3.0“ geht es gleich zur Sache. Der vielschichtige Dokumentarfilm wirft eine Vielzahl von Blickwinkeln auf die Vulva. Wobei wir feststellen müssen, dass es DIE Vulva gar nicht gibt.

Da ist die genannte Chirurgin, die mit einer Hand den leidenden Patientinnen unten rum alles zurechtschneidet, was „einfach nur hässlich“ ist und damit mit der anderen eine Körpernorm zementiert, die nichts mit der realen Vielfalt der Vulvas der Welt zu tun hat. Im Büro eines Bildbearbeiters wird uns dann erklärt, wie weit innere Schamlippen auf Fotos rausschauen dürfen (also eigentlich gar nicht), damit auf Erotikseiten keine Beschwerden kommen. Tun sie’s doch, werden die grosszügig wegretouchiert, damit mit auch alles der „ästhetischen Vorstellung“ des Bildbearbeiters entspricht. Da ist Baubo aus der griechischen Mythologie, die der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter ihre Muschi zeigt und damit die Welt vorm Verhungern rettet.

Und schliesslich lassen die beiden Regisseurinnen Claudia Richarz und Ulrike Zimmermann dutzende Frauen und Männer sprechen, die sich für die Sichtbarkeit und Vielfalt von Vulvas stark machen – mit Kunstbüchern, aufklärenden Vorträgen über genital Verstümmelung und selbstermächtigenden Plüsch-Muschis. Das ist oft angriffig, manchmal urkomisch und immer unheimlich spannend.

Am Montag, 7. Juli um 21:30 Uhr wird der Film im Mobile Kino im Urban Spree gezeigt. Danach spricht MISSY-Macherin Chris Köver mit der Regisseurin Ulrike Zimmermann und der Vulva-Expertin Dr. Laura Méritt, die von sich selbst behauptet, dass sie die grösste Muschi-Sammlung der Welt zu Hause hat. Übrigens gibt es den Film jetzt auch auf DVD.

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„Vulva 3.0“ am Montag, 7. Juli um 21:30 Uhr im Mobile Kino im Urban Spree mit Chris Köver, Ulrike Zimmermann und Laura Méritt. Mehr Infos hier im Facebook-Link.