Schwermütig, verwunschen und nichts für DiabetikerInnen – so ist das Album „Sentimental Bones“ von Hanna Fearns. Wir haben es uns für euch angehört.

Foto: Lennart Speer

Wie dickflüssiger Honig ziehen sich die Songs von Hanna Fearns‚ „Sentimental Bones“ dahin. Das liegt nicht nur an den verwunschenen Gitarren, die stets mit viel Hall irgendwo im amerikanischen Westen zu scheppern scheinen. Auch Fearns‘ Gesang ist oft klebrig und schwer, dass verwundert nicht weiter schliesslich sind es „sentimentale Knochen“, um die es hier gehen soll. In Fearns Songs wird viel getrennt, von Verflossenen gesungen und um diesselben getrauert.

Dabei hätte Fears durchaus auch etwas anderes zu erzählen: Von den Ecken Europas, in denen sie als Fünfzehnjährige beim Trampen strandete oder dem Über-die-Runden-kommen als Teenage-Mum mit 17 Jahren. Vielleicht wurde sie einfach über die Jahre etwas ruhiger: Denn früher krachte sie noch lieber in Punk oder New-Wave-Bands rum, doch unterschwellig soll sie immer dagewesen sein, Hanna Fearns Liebe zum Folk. Diesen hört man aus „Sentimental Bones“ kaum noch raus.

Bezeichnenderweise schreibt sie auf ihrer Homepage auch von einer „Bekehrung“ zu Country, Tex-Mex und Americana. Gäbe es nicht diese schier „religiöse“ Hinwendung zu nur einer Musikrichtung, nämlich der honigsüssen amerikanischen, hätte aus all diesen Stilen und dem Erfahrungsschatz etwas gar Ungehörtes entstehen können. Doch vielleicht wollte die gebürtige Konstanzerin das gar nicht, sondern einfach alles, was sie in den letzten Jahren beutelte irgendwie verarbeiten – und für sie funktioniert das in schwermütigen Country-Balladen eben am Besten.

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Hanna Fearns‘ Album „Sentimental Bones“ ist am 6. Juni 2014 bei Songs & Whispers erschienen.