Feminismus ist aktueller denn je. Trotzdem kommen mediale Debatten von Krise bis Pegida meist ohne feministische Kritik aus. Kein Wunder, dass weite Teile der Öffentlichkeit meinen, immer noch Grundsatzdebatten führen zu müssen. Dabei ist Feminismus mehr als einzelne Aktionen wie etwa #Aufschrei oder Quotenforderungen, die isoliert viel Medienaufmerksamkeit bekommen: Feminismus bedeutet Kritik am gesellschaftlichen System und an Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung. Er zeigt gesellschaftliche Alternativen auf und formuliert politische Forderungen.

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Fakt ist: Ohne feministische Analysen fehlen aktuellen Debatten rund um Griechenland, Reproduktionsarbeit oder Religion wichtige Perspektiven. „Dare the im_possible/Wage das Un_mögliche“ heißt das Event, das Missy in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung entwickelte. Wir nehmen aktuelle Themen feministisch unter die Lupe, fordern zum Streit heraus, geben Raum für verschiedene Positionen, schauen nach innen und außen, benennen Utopien – und kritisieren diese auch. „Dare the im_possible“ ist Konferenz und Labor; ein Ort zum Kennenlernen und Vernetzen.

Auf dem Programm steht unter anderem ein Slacking-Workshop, in dem  Sahar Rahimi des Performance-Kollektivs Monster Truck und Missys Katrin Gottschalk das Abhängen als politische Protestform unter die Lupe nehmen. Mit praktischen Tipps und Don’t-Workout.

Die Fortsetzung unseres aktuellen Dossiers liefert Missys Margarita Tsomou in einem Panel über Krise, Gender und Mirgration in Griechenland. Die Wissenschaftlerin Nelli Kambouri und Debbie Carlos-Valencia von der philippinischen Frauenkooperative DIWATA werden von der aktuellen Lage erzählen.

Am Freitag diskutieren u.a. Maria Wersig und Elisabeth Holzleithner über feministische Forderungen an das Recht für das 21. Jahrhundert. Verteilung von Care-Arbeit, Asylgründe, „Dritte Option“ – was muss sich ändern?

Samstag schauen wir auf „Sachsen, deine Frauen“. Pegida, Gewalt gegen Geflüchtete und eine stetig wachsende evangelikale Szene: Allesamt stehen sie für traditionelle und explizit antifeministische Überzeugungen. Was ist aus den emanzipierten Frauen aus der DDR geworden? Und was können Feminist_innen heute dieser Entwicklung entgegen setzen?

Im TechTalk für Cyborgs geht es Cybersexismus an den Kragen. Julia Brilling (Hollaback! Berlin) und Diana McCarty (Techtical Tech Collective, reboot.fm) geben einen Workshop über die Zurückeroberung des Webspaces.Die Keynote zum Auftakt liefert Angela McRobbie und eine Party mit Konzert von Sookee gibt’s auch.

Ihr könnt euch bis zum 5. Oktober anmelden – hier.

Dare the im_possible/Wage das Unmögliche. Vom 15. bis 18. Oktober 2015 in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin.
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