Von Christiane Rösinger

Nicht erst seit Eva Hermans Buch »Vom Glück des Stillens« gilt das Säugen des eigenen Nachwuchses als heilige Mutterpflicht. Herman und andere BefürworterInnen des Stillens preisen dabei vor allem die Vorteile an: Schutz des Säuglings durch die Muttermilch, Mutter und Kind in Harmonie vereint, toller Teint, gut für die Figur.

Illustration: Diane Haefner
Illustration: Diane Haefner

Stillen hat aber leider auch einen entschiedenen Nachteil: Es ist der Killer für jede Form von Gleichberechtigung in der Beziehung. Wer sich also vorgenommen hat, das Elternsein von Beginn an partnerschaftlich 50/50 zu teilen, der sollte das Stillen am besten gleich sein lassen. Stillen macht die Mutter unflexibel, bindet den Säugling an sie und die beiden meist zusammen ans Haus. Der Vater oder nicht stillende Partner kann das Kind nicht beruhigen oder braucht dazu länger – Brust ist Trumpf – und schon bald stellt sich die althergebrachte Rollenverteilung ein.

Während der Schwangerschaft hatte sich das Paar fest vorgenommen, alles anders zu machen. Nun stehen zw…