Von Anna Zwenger

Fast acht Jahre hat die oscarprämierte US-Schauspielerin Natalie Portman („Black Swan“) auf ihr Regiedebüt hingearbeitet: „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ basiert auf dem gleichnamigen, achthundert Seiten starken Bestsellerroman des israelischen Autors Amos Oz. Für Portman ist das Werk eine wichtige Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Herkunft – und ihre emotionale Verbundenheit zum Stoff wird in jeder Sekunde des Films spürbar.

Natalie Portman als Fania © Ran Mendelson

Der Film erzählt aus der Perspektive des jungen Amos Oz (Amir Tessler) von den Träumen seiner Mutter Fania (Natalie Portman), vom Scheitern seines Vaters Arieh (Gilad Kahana), vom eigenen Verlorensein – all das in der politisch aufgeladenen Situation rund um die Gründung des Staates Israel.

Im Jerusalem der 1940er-Jahre kämpfen die aus Europa vertriebenen Jüdinnen und Juden um einen eigenen israelischen Staat und auch Amos’ Eltern hoffen auch eine sichere und glückliche Zukunft. Doch Fania findet keine Erfüllung: Sie versinkt immer tiefer in Schwermut und nimmt sich schließlich das Leben.

© Koch Media „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ IL 2015
Regie: Natalie Portman. Mit: Natalie Portman, Gilad Kahana, Amir Tessler u. a., 98 Min., bereits im Kino

„Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ ist eine Mischung aus historischer Rekonstruktion, biografischer Narration und Familienanalyse. Natalie Portman erzählt ein wenig zu melodramatisch, etwas zu langsam, ohne große visuelle Überraschungen – doch der große Kontext wird spürbar. Dafür sollte der Film auch unbedingt in der Originalfassung auf Hebräisch gesehen werden.