Von Simone Bauer

Die gleichnamige Verfilmung des ABBA-Musicals „Mamma Mia!“ (2008) wurde wegen des hochkarätigen Casts schnell zum Lieblingsfilm vieler Musikfans – nicht zuletzt, weil die Hauptrolle von einer äußerst flippigen Meryl Streep getragen wurde. Betrachtet man das Gesamtwerk der schwedischen Kultband, macht ein zweiter Teil durchaus Sinn – schließlich gibt es genügend Songs, die bei der ersten Produktion nicht zum Zug kamen, wie „One Of Us“ (immerhin im Programm des Bühnenstücks) oder „Fernando“.

© Universal Pictures

„Mamma Mia! Here We Go Again“ erzählt im Grunde die Geschichte, die man bereits kennt: Die selbstbestimmte Donna Sheridan erlebt drei Sommerromanzen, und einer der drei Männer könnte der Vater ihrer Tochter Sophie (Amanda Seyfried) sein. In der Fortsetzung wird Donna hauptsächlich von Lily James gegeben, denn der Film blendet regelmäßig in die Vergangenheit zu ihrem Weg auf die griechische Insel Kalokairi und den dortigen Abenteuern.

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Der Fokus des gesamten Films liegt ganz klar auf Donna, zu deren Ehren Sophie auch endlich das Traumhotel „Bella Donna“ eröffnen möchte. Leider bewahrheitet sich das, was nach dem etwas wirr zusammengeschnittenen Filmtrailer für große Unruhe in der Fangemeinde gesorgt hat: Im Hier und Jetzt trauert Sophie seit einem Jahr um ihre verstorbene Mutter. Wie es dazu kam und was überhaupt in den letzten zehn Jahren passiert ist, wird zumeist ausgespart. Trotz zusätzlichen Regens im Paradies mit Sophies Lover Sky (Dominic Cooper) hat das Sequel Potenzial zum absoluten Wohlfühlfilm.

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Mamma Mia! Here We Go Again
GB/US 2018. Regie: Ol Parker. Mit: Amanda Seyfried, Julie Walters, Christine Baranski, Pierce Brosnan, u. a., 114 Min., Start: 19.07.

Mutterschaft bleibt ein zentrales Thema – etwas unpassend wird dabei die großartige Cher als Großmutter Ruby eingesetzt, um ein stimmiges Bild abzugeben. Wer ABBA liebt, wird aber auf jeden Fall auf ihre*seine Kosten kommen, sei es schon alleine wegen des großartig umarrangierten „Kisses Of Fire“. „Waterloo“ bekommt im Sequel zudem eine einfallsreiche Choreografie. Da dürfen auch die jüngeren Versionen der Powerfrauencharaktere von Christine Baranski und Julie Walters als Donnas beste Freundinnen nicht fehlen. Diese spielen absolut auf den Punkt – wenngleich Colin Firth weiterhin für die charmantesten Lacher sorgt.