Interview: Dalia Ahmed

Die Akademie der bildenden Künste in Wien machen sie schon seit Längerem unsicher. Im Umfeld der satirischen „Burschenschaft Hysteria“ gehören sie neben der Autorin Stefanie Sargnagel zu jenen feministischen Künstlerinnen, die sich derzeit verstärkt gegen Antifeminist*innen und Rechte organisieren. Doch auch die Aufmerksamkeit der Feuilletons haben Klitclique mittlerweile auf sich gelenkt. Mit ihrem Hit „Der Feminist F€m1n1$t“ schrieben sie eine Cloudrap-Hymne wider den neoliberalen „Feminismus“, mit dessen hohlen Slogans sich besonders Männer gerne herrklären und profilieren. Klitcliques arty Background wird im dazugehörigen ­Videoclip deutlich, wenn sie vor der Kulisse eines aus Pappmaschee gebauten, unaufgeräumten Schlafzimmers posen – eine Referenz an die feministische Künstlerin Tracey Emin. Missy traf G-udit und $chwanger zum Gespräch in Wien.

Euer erstes Album heißt „Schlecht im Bett, gut im Rap“. Was hat es mit dem Titel auf sich?
$chwanger: Der Spruch ist perfekt, wenn man angemacht wird. Er ist eine Verweigerung: „Hey, ich bin schlecht im Bett. Du willst mich gar nicht!“ Die Typen sind dann einfach nur perplex und lassen dich in Ruhe. G-udit: Es gibt nur zwei Extreme. Entweder du bist eine Bitch oder du bist schlecht im Bett, warum auch immer.

Was ist die Entstehungsgeschichte des Albums?
$chwanger: Wir haben sehr lange nur gefreestyled und Live-Auftritte gemacht, bis wir uns irgendwann ins Studio gesetzt haben. In Wien haben wir einen Produzenten gefunden, mit dem das auch sehr gut funktioniert hat, Mirza Kebo. Bei den Sessions sind viele Tracks aus dem Freestylen entstanden. Wir haben uns Zeit gelassen und haben die Tracks über ein Jahr lang stückweise produziert.

Was geht in euren Köpfen vor beim Texten?
G-udit: Es gibt Künstler wie MC Supernatural, die das Wörterbuch durchrappen können. Ich glaube aber, anfangen tut es immer mit: „Ich bin cool und ihr nicht!“ In unserem Fall heißt das eben: „Wir sind cool und ihr nicht!“ Wir hatten nie das Ziel, besonders poetisch oder

literarisch wertvoll zu sein. Aber im Vergleich waren wir das trotzdem – die Alternative sind ja nur irgendwelche Dudes, die über ihre Schwänze reden.

©Foto: Elsa Okazaki, Styling: Amaaena,
Make-up: Naomi Gugler, diamond encrusted vag chainz: G-udit

Wer ist denn konkret das „Wir“ und das „Ihr“?
$chwanger: „Wir“ sind als ­Klitclique Gx-udit und $chwanger. Aber das „Wir“ sind auch all die Leute, mit denen wir zusammengearbeitet haben und die mit uns auf der Bühne gestanden sind, bspw. die Bliss-Squad, Jessica Hauser, Anna Spanlang oder Amaaena.
G-udit: Und dann ist da noch das „Wir“ im größeren Sinn. Im deutschsprachigen Rap waren es „wir“ auf Freestyle-Battles oder „wir“, (f…